Montag, 22. Dezember 2008

Merry G-Mas! :-)

Anstatt von Weihnachtsgeld bekam heute jeder Googler ein unbranded und unlocked G-Phone in schickem schwarz und mit Android-Grafik auf der Rückseite. Dieses Modell wirds auf dem freien Markt nicht geben, ein exklusives Mitarbeiter-Stück. Das Gute ist, dass man auch ohne Sim-Karte über WiFi damit surfen und E-Mails schreiben kann. Geil!

Freitag, 19. Dezember 2008

Joschka, die Nazi-Sau

Ich mochte die Grünen ja nie wirklich gerne. Und Joschka Fischer als "reaktionär" zu bezeichnen ist ja noch ein mildes Urteil.

Folgende Spiegel.de - Überschrift bestätigt mich mal wieder in meinem Urteil:

"Deutschland versagt als Führungsmacht" tönt das einstmals liberal-linke, nunmehr eher nationalistisch-konservatistische "Blatt der Doitschen" (insofern wird die Gazette ihrem Titel gerecht, ist halt ein Spiegel der deutschen Gesellschaft, ein Blatt des Volkes).

Herr Fischer, den Göttern sei Dank ist Deutschland keine Führungsmacht. Das letzte, was die Welt nach der Führer-Macht braucht, ist eine doitsche Führungsmacht. Klappe halten und weiter Chianti saufen würde uns allen gut tun, Härr Fischär.

Montag, 1. Dezember 2008

Weihnachtsfeier? Können wir uns nicht leisten!

Habe ich vor einem Jahr noch großkotzig verkündet, eine Person könne mich zur Google Weihnachtsparty 2007 in Irlands größter Sportarena Croke Park begleiten, kann ich dieses Jahr nicht einmal meine Frau einladen.

Die "Finanzkrise" (das wird hoffentlich Wort oder Unwort des Jahres 2008!) hat längst auch Google erreicht. Nicht wirklich, aber das Übel des Mittleren Management ergreift nun in einer Firma, die angeblich nichts böses tun will, die Gunst der Stunde und lässt die firmenimmanente Kreativität nun nicht mehr in neue Produkte und Innovationen fliessen, sondern in immer skurrilere Formen des Sparens und der Lohnkürzung - selbst Schwaben und Schotten müssten hier eigentlich vor Neid erblassen angesichts der wöchentlich neuen Formen an Einsparungen, die an direkten Gehaltskürzungen gerade noch so vorbei schrammen.

Und dabei kreide ich das Ganze nicht einmal unserem Noch-CEO Erich Schmiedt (aka Eric Schmidt) an. Dieser kann es sich leisten, Jesusfiguren neue US-Präsidenten mit seinem Techno-Gebrabbel zu umgarnen und auch abseits davon den guten Mann aus Mountain View zu spielen. Es genügt, dass er ein paar ernste Worte über die Finanzkrise verliert und auch anmerkt, dass es nun auch für Google an der Zeit sei, das Geld nicht mehr links und rechts aus dem Fenster zu werfen (Ski-Trips für 2500 Personen in Österreich, als "Sales-Konferenz" getarnte Massen-Umerziehungslager auf Rhodos, Disneyland-Wochenenden für Software-Entwickler, Weihnachtsfeiern die sich keine Regierung der Welt leisten würde etc...) - und schon rennen die Schergen des unteren und mittleren Management und jeder will der Erste sein im Erfinden von immer weiteren "Sparmaßnahmen". Dass hier pures Mikro-Management und blinder Aktionismus herrschen, versteht sich natürlich von selbst.

Beispiele?

Google Ireland hat die Sandwiches gestrichen - mit dem Argument, die seien ja eigentlich gar nicht dafür gedacht gewesen, dass man die sich zusätzlich zum Mittagessen schnappt und evtl. sogar abends zu Hause verspeist. Zwei Jahre lang war das allen egal gewesen, auf einmal geht es um "Fairness" und ähnlichen Schwachsinn. Direkt ins Gesicht der Angestellten lügen steht bei Google inzwischen an der Tagesordnung.

Die Orangenpress-Maschine ist schon seit zwei Wochen kaputt. Hintergrund: wir haben eine ziemlich coole Maschine in der Küche, wo man oben Orangen direkt aus der Holzkiste reinschmeisst und unten kommt frisch gepresster Saft raus. Das Ganze sieht aus wie ein Uhrwerk (weshalb ich sie liebevoll "Clockwork Orange" zu nennen pflege). Seit zwei Wochen nun ist diese Maschine angeblich defekt. Komischer Zufall. Und wie günstig. Denn auf Grund hoher Beliebtheit bei inzwischen 1800 Angestellten in Dublin war diese Maschine natürlich v.a. ein Kostenverursacher.

Die Mini-Kitchen, die auf jedem Stockwerk in mindestens doppelter Ausführung vertreten sind, waren noch nie so leer wie sie es derzeit sind. Bis vor ein paar Monaten strotzten diese noch vor Drinks, Smoothies und "organic juices". Die Müsliriegel-Batterien waren prall gefüllt und es gab auch immer ein gutes Sortiment an Obst, Käse und verschiedenen Kräuter-Tees.

Inzwischen muss man fast schon froh sein, wenn  man noch einen Smoothie erwischt, Käse ist Gelegenheitssache und auch ansonsten sehen die Küchen immer danach aus, als müssten sie dringend aufgefüllt werden.

Ach ja und die Weihnachtsfeier. Diese ist nun keine Gesamt-Google-Veranstaltung mehr, sondern wird aufgesplittet in mehrere kleinere Team-Events (was praktischerweise eine gute Ausrede liefert, warum man dieses Jahr seinen Partner nicht mitbringen darf). Ausserdem gibt es keine Drink-Voucher mehr, dafür mehrere Bars, an denen man sich seine Drinks selber kaufen darf. Wie man hinkommt ist auch einem selbst überlassen (in meinem Fall findet die Party an einer mir nicht bekannten Location irgendwo im Süden Dublin statt. Und nein, ich werde nicht teilnehmen. Ich zahl doch nicht für die geistige Armut meines Arbeitgebers).

Ski-Trips und Sales-Conferences im grossen Stil wird es natürlich auch nicht mehr geben - und wir werden jede Menge sogenannter "Contractors" entlassen, dass sind die armen Schweine, welche nur einen roten Mitarbeiter-Badge haben - was i.d.R. heisst dass sie zu doof oder zu faul zum Studieren waren und wir sie deshalb per Firmen-Policy nicht anstellen "können". Für Dinge wie die Mini-Kitchen auffüllen, den Müll wegkarren oder den Wachmann vorm Eingang spielen sind sie aber gut genug.

Das Einzige, was ich wirklich nicht verstehe, ist der Grund all dessen. OK, in Zeiten in welchen Parasiten und Mörder der Volksseelen Investmentbanker und -banken wie die Fliegen fallen und dorthin fahren, wo sie hingehören (d.i. die Hölle), kommt es natürlich nicht gut, wenn eine Firma wie Google so tut als würde sie den Zustand der restlichen Welt nicht erkennen und weiter fröhlich "Party!" schreien. Daher verstehe ich die Zurückhaltung bei Gross-Events etc... in der Tat.

ABER:

Wir haben im dritten Quartal 2008 knapp 30% mehr Umsatz gemacht als noch im selben Zeitraum 2007 (und damals waren alle so happy, dass wir hier in Sales-Dublin jeder einen iPod-Shuffle geschenkt bekamen!). Und für die kurzfristige Zukunft sieht es nicht so aus, als würde die Finanzkrise Google wirklich tangieren werden - denn werben wird weiterhin ein "muss" für die meisten Firmen sein. Und wenn Werbe-Etats gestrichen werden, dann eher in traditionellen Medien wie Print oder TV, wo sich die Werbewirkung überhaupt nicht messen lässt. Modernes (und im Vergleich zu Print oder TV unglaublich billiges) Werben im Netz wird wohl eher verstärkt aus der Krise hervorgehen.

Der einzige Grund, den ich mir sonst noch vorstellen könnte, ist der unrealistisch niedrige Aktienkurs. Noch vor einem Jahr stand die Google-Aktie bei über 700$, inzwischen ist man froh wenn sie die 200-$-Schallmauer nicht unterbricht... für mich, der ich erst seit August die ersten Aktien meines Eintritts-Geschenk-Paketes verkaufen dürfte, ist das natürlich ganz bitter, zumal ich nicht sicher bin, ob ich bis zum nächsten Anstieg der Aktienkurse überhaupt noch bei dieser Firma sein will. Siehe Facebook-Artikel.

Ich könnte jetzt noch vieles schreiben, z.B. über beschissene Ideen unserer "Manager", über die immer mehr abnehmende Lust, überhaupt noch in diese Firma zu gehen - aber ich halte jetzt mal lieber die Klappe, nicht dass da noch einer mitliest :-)