Montag, 22. Dezember 2008

Merry G-Mas! :-)

Anstatt von Weihnachtsgeld bekam heute jeder Googler ein unbranded und unlocked G-Phone in schickem schwarz und mit Android-Grafik auf der Rückseite. Dieses Modell wirds auf dem freien Markt nicht geben, ein exklusives Mitarbeiter-Stück. Das Gute ist, dass man auch ohne Sim-Karte über WiFi damit surfen und E-Mails schreiben kann. Geil!

Freitag, 19. Dezember 2008

Joschka, die Nazi-Sau

Ich mochte die Grünen ja nie wirklich gerne. Und Joschka Fischer als "reaktionär" zu bezeichnen ist ja noch ein mildes Urteil.

Folgende Spiegel.de - Überschrift bestätigt mich mal wieder in meinem Urteil:

"Deutschland versagt als Führungsmacht" tönt das einstmals liberal-linke, nunmehr eher nationalistisch-konservatistische "Blatt der Doitschen" (insofern wird die Gazette ihrem Titel gerecht, ist halt ein Spiegel der deutschen Gesellschaft, ein Blatt des Volkes).

Herr Fischer, den Göttern sei Dank ist Deutschland keine Führungsmacht. Das letzte, was die Welt nach der Führer-Macht braucht, ist eine doitsche Führungsmacht. Klappe halten und weiter Chianti saufen würde uns allen gut tun, Härr Fischär.

Montag, 1. Dezember 2008

Weihnachtsfeier? Können wir uns nicht leisten!

Habe ich vor einem Jahr noch großkotzig verkündet, eine Person könne mich zur Google Weihnachtsparty 2007 in Irlands größter Sportarena Croke Park begleiten, kann ich dieses Jahr nicht einmal meine Frau einladen.

Die "Finanzkrise" (das wird hoffentlich Wort oder Unwort des Jahres 2008!) hat längst auch Google erreicht. Nicht wirklich, aber das Übel des Mittleren Management ergreift nun in einer Firma, die angeblich nichts böses tun will, die Gunst der Stunde und lässt die firmenimmanente Kreativität nun nicht mehr in neue Produkte und Innovationen fliessen, sondern in immer skurrilere Formen des Sparens und der Lohnkürzung - selbst Schwaben und Schotten müssten hier eigentlich vor Neid erblassen angesichts der wöchentlich neuen Formen an Einsparungen, die an direkten Gehaltskürzungen gerade noch so vorbei schrammen.

Und dabei kreide ich das Ganze nicht einmal unserem Noch-CEO Erich Schmiedt (aka Eric Schmidt) an. Dieser kann es sich leisten, Jesusfiguren neue US-Präsidenten mit seinem Techno-Gebrabbel zu umgarnen und auch abseits davon den guten Mann aus Mountain View zu spielen. Es genügt, dass er ein paar ernste Worte über die Finanzkrise verliert und auch anmerkt, dass es nun auch für Google an der Zeit sei, das Geld nicht mehr links und rechts aus dem Fenster zu werfen (Ski-Trips für 2500 Personen in Österreich, als "Sales-Konferenz" getarnte Massen-Umerziehungslager auf Rhodos, Disneyland-Wochenenden für Software-Entwickler, Weihnachtsfeiern die sich keine Regierung der Welt leisten würde etc...) - und schon rennen die Schergen des unteren und mittleren Management und jeder will der Erste sein im Erfinden von immer weiteren "Sparmaßnahmen". Dass hier pures Mikro-Management und blinder Aktionismus herrschen, versteht sich natürlich von selbst.

Beispiele?

Google Ireland hat die Sandwiches gestrichen - mit dem Argument, die seien ja eigentlich gar nicht dafür gedacht gewesen, dass man die sich zusätzlich zum Mittagessen schnappt und evtl. sogar abends zu Hause verspeist. Zwei Jahre lang war das allen egal gewesen, auf einmal geht es um "Fairness" und ähnlichen Schwachsinn. Direkt ins Gesicht der Angestellten lügen steht bei Google inzwischen an der Tagesordnung.

Die Orangenpress-Maschine ist schon seit zwei Wochen kaputt. Hintergrund: wir haben eine ziemlich coole Maschine in der Küche, wo man oben Orangen direkt aus der Holzkiste reinschmeisst und unten kommt frisch gepresster Saft raus. Das Ganze sieht aus wie ein Uhrwerk (weshalb ich sie liebevoll "Clockwork Orange" zu nennen pflege). Seit zwei Wochen nun ist diese Maschine angeblich defekt. Komischer Zufall. Und wie günstig. Denn auf Grund hoher Beliebtheit bei inzwischen 1800 Angestellten in Dublin war diese Maschine natürlich v.a. ein Kostenverursacher.

Die Mini-Kitchen, die auf jedem Stockwerk in mindestens doppelter Ausführung vertreten sind, waren noch nie so leer wie sie es derzeit sind. Bis vor ein paar Monaten strotzten diese noch vor Drinks, Smoothies und "organic juices". Die Müsliriegel-Batterien waren prall gefüllt und es gab auch immer ein gutes Sortiment an Obst, Käse und verschiedenen Kräuter-Tees.

Inzwischen muss man fast schon froh sein, wenn  man noch einen Smoothie erwischt, Käse ist Gelegenheitssache und auch ansonsten sehen die Küchen immer danach aus, als müssten sie dringend aufgefüllt werden.

Ach ja und die Weihnachtsfeier. Diese ist nun keine Gesamt-Google-Veranstaltung mehr, sondern wird aufgesplittet in mehrere kleinere Team-Events (was praktischerweise eine gute Ausrede liefert, warum man dieses Jahr seinen Partner nicht mitbringen darf). Ausserdem gibt es keine Drink-Voucher mehr, dafür mehrere Bars, an denen man sich seine Drinks selber kaufen darf. Wie man hinkommt ist auch einem selbst überlassen (in meinem Fall findet die Party an einer mir nicht bekannten Location irgendwo im Süden Dublin statt. Und nein, ich werde nicht teilnehmen. Ich zahl doch nicht für die geistige Armut meines Arbeitgebers).

Ski-Trips und Sales-Conferences im grossen Stil wird es natürlich auch nicht mehr geben - und wir werden jede Menge sogenannter "Contractors" entlassen, dass sind die armen Schweine, welche nur einen roten Mitarbeiter-Badge haben - was i.d.R. heisst dass sie zu doof oder zu faul zum Studieren waren und wir sie deshalb per Firmen-Policy nicht anstellen "können". Für Dinge wie die Mini-Kitchen auffüllen, den Müll wegkarren oder den Wachmann vorm Eingang spielen sind sie aber gut genug.

Das Einzige, was ich wirklich nicht verstehe, ist der Grund all dessen. OK, in Zeiten in welchen Parasiten und Mörder der Volksseelen Investmentbanker und -banken wie die Fliegen fallen und dorthin fahren, wo sie hingehören (d.i. die Hölle), kommt es natürlich nicht gut, wenn eine Firma wie Google so tut als würde sie den Zustand der restlichen Welt nicht erkennen und weiter fröhlich "Party!" schreien. Daher verstehe ich die Zurückhaltung bei Gross-Events etc... in der Tat.

ABER:

Wir haben im dritten Quartal 2008 knapp 30% mehr Umsatz gemacht als noch im selben Zeitraum 2007 (und damals waren alle so happy, dass wir hier in Sales-Dublin jeder einen iPod-Shuffle geschenkt bekamen!). Und für die kurzfristige Zukunft sieht es nicht so aus, als würde die Finanzkrise Google wirklich tangieren werden - denn werben wird weiterhin ein "muss" für die meisten Firmen sein. Und wenn Werbe-Etats gestrichen werden, dann eher in traditionellen Medien wie Print oder TV, wo sich die Werbewirkung überhaupt nicht messen lässt. Modernes (und im Vergleich zu Print oder TV unglaublich billiges) Werben im Netz wird wohl eher verstärkt aus der Krise hervorgehen.

Der einzige Grund, den ich mir sonst noch vorstellen könnte, ist der unrealistisch niedrige Aktienkurs. Noch vor einem Jahr stand die Google-Aktie bei über 700$, inzwischen ist man froh wenn sie die 200-$-Schallmauer nicht unterbricht... für mich, der ich erst seit August die ersten Aktien meines Eintritts-Geschenk-Paketes verkaufen dürfte, ist das natürlich ganz bitter, zumal ich nicht sicher bin, ob ich bis zum nächsten Anstieg der Aktienkurse überhaupt noch bei dieser Firma sein will. Siehe Facebook-Artikel.

Ich könnte jetzt noch vieles schreiben, z.B. über beschissene Ideen unserer "Manager", über die immer mehr abnehmende Lust, überhaupt noch in diese Firma zu gehen - aber ich halte jetzt mal lieber die Klappe, nicht dass da noch einer mitliest :-)

Freitag, 24. Oktober 2008

Google oder Facebook - für wen sollte man eher arbeiten?

Gestern erreichte mich die E-Mail einer Facebook - Recruiterin.

Facebook hat Anfang Oktober in Dublin sein neues "internationales" Hauptquartier eröffnet (sprich: Europa und Naher u. Mittlerer Osten) und scheint jetzt auf der Suche nach Muttersprachlern der jeweiligen Länder zu sein.

Heute hatte ich ein erstes Telefon-Screening mit einer Recruiterin - Facebook ist wohl geziehlt auf die Suche nach deutschen Googlern in Dublin gegangen.

Wieviel ich dort verdienen kann etc... konnte ich heute nicht in Erfahrung bringen, nur dass Facebook massives Wachstum vorhat und in Europa den Werbemarkt sieht, der den Rubel in der Firma zum Rollen bringen soll.

Eigentlich würde ich mich im Moment nicht als Jobsuchend bezeichnen. In der aktuellen unsicheren Wirtschaftslage ist Google mit Sicherheit einer der besten Arbeitgeber, die man sich nur wünschen kann. Auch wenn sogar wir inzwischen aufhören, Geld rechts und links für Spass zu verbraten sondern - ein Novum in der Firmengeschichte - zum ersten Mal auch "kostenbewusst" handeln sollen (dieses Wort war bei Google vor 6 Monaten fast noch ein Fremdwort), ist Google nach wie vor auf Wachstumskurs. Wo andere Firmen (Dell....) Leute entlassen, holen wir uns die guten Köpfe dieser Firmen an Bord und bauen massiv aus. Google ruht sich nicht aus sondern investiert die Einnahmen in die Entwicklung der Internet-Services von morgen.

Und Facebook?

Zunächst einmal ist es ja "nur" ein social network, und in den USA sinkt ja seit Kurzem die Anzahl der monatlichen Neuanmeldungen sogar schon wieder.

Trotzdem hat Facebook es bisher verschlafen, seine Werbeeinnahmen voll auszuschöpfen. Man sieht auf der Facebook-Seite immer noch erstaunlich wenig Werbung.

Das soll sich jetzt ändern. In Kooperation mit Microsoft will Facebook -ähnlich wie Google- gross in den Onlnie-Werbemarkt einsteigen und absahnen.

Was sind jetzt für mich die Pro's und Contra's eines Wechsels von Google zu Facebook?

Pro Google:

Marktstärke, relativ sicherer Job. Im letzten Quartal war mein revenue-impact der Beste unter allen im deutschen Team. Ich habe Projekt-Zeit und muss mich nicht nur um meinen Core-Job kümmern. Der Sales-Focus ist zwar da, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei anderen in Irland ansässigen Firmen, die Deutsche beschäftigen.

Das Grundgehalt ist zwar nicht das Beste, aber das Gesamtpaket dennoch attraktiv, v.a. da ich jetzt einen sehr guten Quartalsbonus bekomme. Dazu die private Krankenversicherung, das kostenlose Essen (Frühstück, reichhaltiges und abwechslungsreiches Mittagessen, Getränke und diverse Snacks sowie frisches Obst gibts jeden Tag kostenlos. Vom Pizza-Ofen, die Sushi-Bar über den Salat-Schüttler über das Ben&Jerry-Eis, Smoothies und das kostenlose Freitag-Abend-Bier ein Rundum-Satt-Paket von Montag bis Freitag), die kostenlose Gym, das Jahresticket für die Bahn und natürlich das Aktienpaket, welches ich peu à peu einlösen kann -- kaum eine Firma kann da mithalten, auch wenn anderswo das Basisgehalt teilweise höher ist.

Die Arbeitsathmosphäre ist eigentlich OK, das Verhältnis zu den Vorgesetzten angstfrei und relativ offen. Trainings und Entwicklungsmöglichkeiten sind vorhanden (manchmal sogar zu viel für meinen Geschmack) und - einer der wichtigsten Punkte - die Kollegen sind allesamt hochintelligente, nette und offene Menschen.

Google Contra:

In den letzten Monaten hat der Sales-Fokus klar zugenommen. Es geht in meiner Abteilung eigentlich nur noch um Revenue. Wir sind im Team unterbesetzt und ich leiste -theoretisch- im Moment die Arbeit von zwei Personen.

Aber was mich am meisten stört ist, dass Google Dublin inwzischen schon viel zu groß geworden ist. Die goldenen Anfangszeiten sind endgültig vorüber. Hat man hier vor 4, 5 Jahren angefangen, ist man inzwischen in aller Regel zumindest ins mittlere Management aufgestiegen. Für uns später hinzugekommenen ist die Lage schon schwierig. Jahrelanges arbeiten bis man endlich eine kleine leitende Funktion hat ist aber frustrierend.

Und von wegen Projekte: erst seit 5 Monaten strecke ich diesbezüglich meine Fühler in verschiedene Richtungen aus, und jedes Mal wenn ich etwas erledigen will, gibt es zu viele Leute, an die man denken, zu viele Interessen, die man berücksichtigen muss. Es artet teilweise richtig gehend in Politik aus und Networking ist daher unglaublich wichtig. Das ist ätzend und frustrierend, v.a. wenn man merkt dass man inzwischen leichter jemandem auf die Füsse treten als dass man etwas durchsetzen kann.

Und hier kommt natürlich der größte Trumpf, den Facebook für mich hat: Facebook ist eigentlich -obwohl des immensen Erfolgs v.a. in den USA- ein Start-up-Unternehmen. Der Börsengang steht noch bevor (und wer sich an den Börsengang von Google 2004 erinnert: die sich damals schon im Boot befindenden Leute gehörten dann natürlich zu den Gewinnlern.

Facebook Dublin - wenn ich dort jetzt einsteige, kann ich von Beginn an formend mitwirken und natürilch viel schneller aufsteigen als dies bei Google jemals wieder der Fall sein wird.

Es wird also v.a. davon abhängen, wie hoch die Vergütung sein wird und ob man im Fall einer Anstellung ein entsprechendes Aktienpaket bekommt. Und natürlich vom Core-Job und den Projekt-Möglichkeiten. Vom Salat-Schüttler und der Grundversorgung mit Smoothies sicherlich nicht.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Deutschland's Angst vor Google StreetView

Kurz nach den Attacken auf den neuen Browser Chrome erzittert Deutschland vor Angst um die Schleswig-Holsteinische Privatsphäre.

Während die Japaner schon glücklich virtuelle Reisen durch Kyôto machen, hat der deutsche Michel Angst davor, seine geliebten Straßen für alle Welt im Internet abrufbar zu sehen.

GANZ ZU RECHT wie dieses heiße Insider-Videos beweist! :-)





Freitag, 26. September 2008

YouTube kaputt machen

Nintendo hat eine sehr kreative Art gefunden, einen YouTube - Channel für sein neues Game "Wario" zu nutzen!

Wirklich saukomisch :-)

Sonntag, 21. September 2008

Auch die Folter ist ein Meister aus Deutschland - immer noch!

Da sich die Lage hier in Irland, v.a. in der Dubliner "Northside" derzeit erheblich verschlechtert, spiele ich mit dem Gedanken, mir einen Elektroschocker zuzulegen.

Die kann man in Deutschland ganz einfach im Webshop kaufen, die Wirkung soll nicht-tödlich sein usw usf.

Interessant fand ich in dem Zusammenhang den entsprechenden Wikipedia-Artikel, der mich darüber aufklärte, dass die angeblich so harmlosen Elektroschocker zu den Lieblingsgeräten von Folterern gehören (ein Thema, mit dem ich mich bislang nicht beschäftigt habe, ausser den üblichen Nachrichtenmeldungen waren mir dbzl. kaum Fakten bekannt).

Krass fand ich dann noch die "wirtschaftlichen Daten" zum Handel mit Elektroschockern:

Deutschland ist hinter den USA der zweitgrößte Exporteur von Elektroschockern. Abnehmer sind unter anderem Georgien, Bangladesh, Iran und Usbekistan.



An anderer Stelle steht:


Der UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, sagte: „Es sind sehr, sehr gängige Folterwaffen, so ausgerichtet, dass sie keine bleibenden Spuren hinterlassen das heißt, eine Foltermethode, die sehr starke Schmerzen verursacht, aber nicht wirklich nachweisbar ist, wenn man keine Zeugen hat. Das ist das, was moderne Folterknechte am Liebsten haben.“


Um den Folterknechten dieser Welt so wenig Material wie möglich zu geben, haben zivilisiertere Länder als Deutschland dann eben auch die Ausfuhr solcher Waffen verboten: Großbritannien, Benelux-Staaten, Schweiz und die Skandinavischen Länder.

Samstag, 20. September 2008

Irland's Nazi-Supermarkt: Superquinn

In Sutton, wo wir wohnen, ist der einzige Supermarkt, den man auch bequem ohne Auto erreichen kann, die örtliche "Superquinn"-Filiale.

Superquinn ist der einzige "irische" Supermarkt auf der Insel und hält einen Marktanteil von 7%. Die "grossen" Supermarktketten hier sind die britischen Ketten "Tesco" und "Dunnes" und - Wunder, Wunder - die Deutschen "Lidl" und "Aldi".

Seit dem abrupten Ende des irischen Wirtschaftswachstums in 2007, und nun verstärkt durch die Finanzkrise, welche Irland neben Großbritannien und Spanien in Europa am Härtesten treffen wird, ist auch "Superquinn" stark ins Schwanken geraten, die Hauptaktionären wollen wohl aus dem Business aussteigen.

Für uns war die Begegnung mit "Superquinn" eine Begegnung der gemischten Gefühle. Nach den ersten 30 Tagen im poshen "D4" (wie Dublin 4, das Snob- und Yuppieviertel Dublins, in welchem sich auch das Büro von Google befindet), wo Edelketten wie "Fresh" oder total überteuerte "Spar"-Läden die einzige Einkaufsmöglichkeit darstellen, waren wir froh über "Superquinn".

Zwar empfanden wir die Preise dort immer noch als zu hoch, jedoch war die angebotene Qualität auch wesentlich höher. Viel wichtiger: Zum Markt gehört eine täglich aktive Bäckerei, ein Metzer mit vorzüglichem Fleischsortiment und eine sehr gute Auswahl an frischem Fisch und Meeresfrüchten zu erstaunlich günstigen Preisen.

Außerdem wurden wir schnell Fans des Einkaufssystems dort. Hat man sich als Haushalt bei Superquinn registriert, kann man im Eingangsbereich des Marktes mit der Kundenkarte einen Handscanner aktivieren und seine Einkäufe direkt in die Einkaufstaschen legen, denn man scannt sie selbst und gibt an der Spezialkasse einfach nur den Scanner ab - Schlange stehen entfällt hier also. Automatisch bekommt man dann jedes Quartal ein Bonusheft mit Einkaufsgutscheinen und Rabattmarken auf ausgewählte Produkte nach Hause geschickt.

Die Qualität der Produkte bei Superquinn liegt i.d.R. über dem deutschen Niveau, die Preise leider natürlich auch. Auch die Präsentation des Sortiments ist "edel", im Vergleich wirken deutsche Supermärkte wie "Supermarkt 1.0". :-)

Was mir allerdings immer schon seltsam anmutete, war die Tatsache dass auf den Kassenbons von Superquinn neben jedem Produkt irischer Herkunft ein kleines "Shamrock" (Kleeblatt) - Symbol gedruckt wird, und unter dem Gesamtkaufpreis steht in etwas kleinerer Schrift eine zweite Summer: "Summe irischer Produkte".

Irische Produkte werden auch überall im Markt optisch besonder hervorgehoben.

Auch auf der Homepage von Superquinn wird dezidiert darauf hingewiesen, dass das Unternehmen 100% in irischer Hand sei, also nicht mit den Supermärkten "aus Europa" verglichen werden könne...

http://www.superquinn.ie/multi/default.asp?itemid=134&multiItemId=135&section=Recruitment

"Superquinn is an international success story
Superquinn is a completely Irish family-owned company that has more than held its own against the cream of overseas competition for over 35 years."

Kollegen von mir lästern manchmal ein bisschen lächelnd, denn für die meisten Ex-Pats ist das Label "100% Irish" eher ein Abturner, ein Hinweis auf "teuer, aber von minderer Güte".

Seit jetzt bekannt wurde, dass Superquinn unter Liquiditätsengpässen leidet (im Zuge der irischen Wirtschaftkrise verzeichnen die Ketten "LIdl" und "Aldi" derzeit Zuwachsraten von 20% monatlich), fährt die Kette eine relativ aggressive (und nervige) Werbeaktion, auch im Fernsehen: "Proud to buy Irish".

Als Deutscher ist man ja geneigt, bei Käufen auf die Ökobilanz zu achten und einheimische Äpfel aus diesem Grund Erzeugnissen vom anderen Ende der Welt vorzuziehen. Mit Nationalismus oder Nationalstolz hat dies in Deutschland in aller Regel wenig zu tun.

Anders in Irland, wo man Irisch kauft weil Irisch irisch ist und nicht Ausländisch. Wo man nicht die Umwelt schützt, sondern Irland: "Keep Ireland tidy".

Etwas enttäuscht muss ich da an meinen alten Religionswissenschaftsprofessor denken, der stets darauf hinwies, dass auch die Geburtsstunde der Ökologie und des Umweltschutzes nicht etwa mit langhaarigen Abgeordneten in den 70er-Jahren zu verbinden sei, sondern eben zur Zeit des Nationalsozialismus verortet werden muss. Damals war Naturschutz allerdings auch primär Heimatschutz...

Freitag, 19. September 2008

Die Schweine von der KfW - Bank

Idioten, verschenken 300 Millionen Euro.

Und bei mir sind sie steinhart, ich muss jetzt und die kommenden Jahre monatlich 225 Euro zahlen, Abschluss-Bafög und Bildungskredit. Mein Nettogehalt liegt natürlich weit über dem "Threshhold", natürlich nach den *deutschen* Maßstäben, welche diese Idioten unflexibel auch auf mich verwenden.

Dass die Mieten hier mindestens 2,5 mal so hoch sind wie in Deutschland und die Lebensmittelpreise ca. 25 - 50% so hoch, dass berücksichtigen die Idioten natürlich nicht. Naja, irgendwo müssen die 300 Millionen ja wieder reinkommen, und ein paar tausend Studenten sind da sicherlich ein Anfang :-)

Mittwoch, 17. September 2008

Montag, 15. September 2008

Wo er recht hat...

"Wer Berlin zur neuen Hauptstadt macht, schafft geistig ein neues Preußen."

- Konrad Adenauer

Sonntag, 14. September 2008

Deutschland, ein Herbst-Besuch

Zwischen dem 30.9. und dem 7.10. werde ich bei meinen Eltern in Süddeutschland weilen.

Sollte unter den Lesern meines Blogs tatsächlich ein Freund sein, der dazu noch zufällig zur selben Zeit im selben Raum weilt, dann mögen er oder sie sich bitte melden! :-)

Erst diesen Freitag war ich auf einer Abschiedsparty einer Kollegin im Pub, und bei den Bierpreisen hier wird die Sehnsucht dann noch verdoppelt: 5,40 Euronen für ne Halbe belgischer Hopfensuppe, dass muss echt nicht sein!

Freitag, 12. September 2008

Endlich ein objektiver Artikel über "Google Chrome"

Dass man in Deutschland inzwischen lieber erstmal "Böse!" schreit, sobald von Google die Rede ist, daran habe ich mich ja bereits gewöhnt.

Umso erfreuter war ich heute morgen, als ich diesen Artikel in der CHIP über unseren neuen Browser "Chrome" las. Solch neutrale, "un-panische" Berichterstattung ist ja inzwischen leider die Ausnahme in unserer angeblich freien Gesellschaft...

Hier ein kurzes Zitat aus dem Artikel:

Die Hass-Tiraden gegen Chrome sind unbegründet und überzogen. Der Google-Browser ist in puncto Datendiebstahl weder deutlich besser noch deutlich gefährlicher als andere Browser. Wer an der Software interessiert ist, kann und sollte diese daher ruhig ausprobieren. Das gilt aber nur für eine entsprechende Arbeitsumgebung. Chrome ist Beta-Software und derartige Software hat auf einem Arbeitsgerät nichts verloren. Wer ein Zweitsystem besitzt, dass im Zweifelsfall neu aufgesetzt werden kann, kann Chrome getrost testen. Falls Sie nur einen einzelnen Rechner besitzen, der zudem sensible Daten beherbergt, sollten Sie wenigstens bis zur finalen Version warten, bevor Sie das Web mit Chrome erobern.



Ich halte dies zwar immer noch für etwas übervorsichtig (wir benutzen Chrome inzwischen neben anderen Browsern auch zum Arbeiten), aber ich persönlich nutze Chrome z.Zt. auch "nur" zum Browsen, für e-Banking und Online-Shopping benutze ich (noch) Firefox 3...

Sonntag, 7. September 2008

10 Jahre Google

Heute ist der 10. Geburtstag meines Brötchengebers. Glückwunsch!

Ich finde es ja schon krass, wie viel negative Presse in Deutschland diesbezüglich am Start ist. Der deutsche Michel macht sich mal wieder in die Hosen - allerdings ignoriert er dabei, dass sein lieber Staat, die vielen "Payback"-Karten-Supermarkt-Systeme, sein InternetServiceProvider oder sein Kreditkarteninstitut wesentlich mehr über ihn wissen als Google es jemals wissen wird.

Bei Google hat es tatsächlich jeder selbst in der Hand zu entscheiden, wie viel an Information er uns gibt. Wer regelmässig Cache und Cookies löscht wird sogar bei einem Klick auf AdWords-Werbung nicht mehr als Kunde "getrackt" (sehr zu unserem Leidwesen, denn wenn wir dem Kunden sagen können: "so und soviele Klicks führten auch tatsächlich zu Verkäufen", steigt natürlich die Bereitschaft der Kunden, Ihr Budget zu erhöhen).

Aber selbst wenn man seine Cookies nicht täglich löscht, weiss Google immernoch erstaunlich wenig über DICH PERSÖNLICH. Denn eine IP-Adresse verrät nicht wirklich viel, v.a. da wir kein ISP sind, also IP-Adresse und Benutzernamen gar nicht zusammen führen können.

Anders ist dies natürlich, wenn man sich mit einem Google-Account anmeldet und z.b. die coolen Startseiten von iGoogle nutzt - dann bringen wir immerhin die IP-Adresse mit einem bestimmten Usernamen zusammen. Wer dann aber tatsächlich dahinter steckt, ist wiederum eine andere Geschichte.

Ich denke mir beim Lesen all der negativen Berichte über Google immer: "Viel Lärm um fast nichts"

Vor allem wenn ich an die Pannen und Pleiten und an die Datengier der staatlichen Organe in Deutschland denke. Warum feuern die Zeitungen nicht eine Breitsalve nach der andern auf die GEZ oder Schäuble ab? Dürfen sie nicht? Gibt es etwa eine Art "Zensur hinter verschlossenen Türen"? Oder ist es einfach nur bequemer, gegen eine unheimlich erfolgreiche Firma aus Amerika zu geifern?

Ich denke, der typisch deutsche (und abscheuliche) Anti-Amerikanismus ist auch ein Stück weit Grund dafür.

Seit ich bei Google arbeite lerne ich wesentlich mehr Amerikaner kennen als je zuvor in meinem Leben, und ich muss sagen, ich habe selten zuvor ein selbstkritischeres und Bush-feindlicheres Volk getroffen. Mag sein dass US-Googler nunmal eher aus dem demokratischen Lager kommen, dennoch zeigt es mir, dass die doitsche Sicht auf die USA sehr verkürzt ist, sie kehrt alle über einen Kamm.

Achja so finde ich auch den Bogen zurück zum Thema dieses Threads wieder:

Eric Schmidt hat am Donnerstag mit einem ironischen Lächeln gemeint, wir Europäer seien clever genug um nicht Milliarden Doller in Wahlkämpfe zu investieren. Und würden dennoch die besseren Politiker haben - irgendwas sei also ziemlich seltsam am politischen System in den USA. Imperialistisches Gehabe sieht anders aus.

Um mal all der negativen Presse etwas entgegenzuwirken hier ein Beispiel, wie ein Stamm von Amazonas-Indianern (die Surui), welcher vor 25 Jahren noch nicht einmal "entdeckt" war, mit Hilfe von Google Earth sein Stammesgebiet gegen illegale Holzfäller verteidigt:

http://www.mirror.co.uk/news/top-stories/2008/06/21/amazon-tribe-using-google-earth-to-battle-illegal-loggers-89520-20615602/







 

Oder Sir David Attenborough, der mit Google Earth als Tool bedrohte Teile der Natur auf unserem Planeten effektiver schützen kann:





Samstag, 6. September 2008

Zurück in Irland

Nach 3 Tagen Sales Conference im sonnigen Rhodos bin ich schon wieder zurück in Irland - und um viele Eindrücke leichter.

 

3 Tage voller Konferenzen, Break-Out-Sessions und natürlich Parties sowie die schöne türki...äh griechische Sonne im Gepäck bin ich nun wieder bei kuscheligen 13 Grad, Regen, Wind und Wolken.

Es war schon ein gigantisches Programm, welches mein Arbeitgeber da aufgestellt hatte, schätzungsweise 2500-3000 KollegInnen, v.a. aus EMEA (Europe, Middle East & Africa) waren zur Konferenz angereist, aber auch einige aus anderen Regionen (USA, Asia-Pacific, South America).

Es war sehr informativ, was den aktuellen Stand und die geplanten Entwicklungen der Firma anbelangt, die aktuellen coolen Produkte (YouTube, Chrome, Google Earth, StreetView, Apps etc...) und dass der Zug eindeutig hin geht in Richtung "cloud computing".

Für mich ist klar, dass der "Gegner" eindeutig "Die Borg" heisst, und auch unser Ansatz beim social networking ist quasi dem vom Fressenbuch genau entgegengesetzt: anstatt Mauern zu errichten, setzen wir eindeutig auf "open social", und somit auf die Möglichkeit für jeden Einzelnen, seine Daten bei multiplen Services zu verwenden anstatt auf abgeschottete Welten à la Die Borg oder Fressenbuch. (Danke für diesen Ausdruck!).

 

Und sonst? Ja es war geil, big party, am Mittwoch abend haben über 1600 meiner Kollegen den Guinness-Weltrekord im "Zorba"-Tanz (ein griechischer Massentanz, eine Unterart des Sirtaki) gebrochen. Ich habe auf Grund von heftigen Kopf- und Rückenschmerzen leider nur auf der Tribüne gesessen, sonst könnte ich jetzt auch mit Stolz eine Medaille mein Eigen nennen.

Gewohnt haben wir in Luxushotels direkt am Strand, und in zwei dieser Hotels waren auch die Tagungen und (am Donnerstag abend) die grosse "10 Jahre Google" - Geburtstagsparty.

 

Eric Schmidt, CEO, war am Donnerstag extra angereist, und das Interview mit ihm vor versammelter Runde (er nahm auch persönlich Fragen aller Mitarbeiter an) hat mich davon überzeugt, bei einer der besseren Firmen im Silicon Valley zu arbeiten - aller Dublin- und Sales-mässig berechtigten Kritik zum Trotz.

Mr. Schmidt ist ein sehr "demütiger", humanistischer und verantwortungsbewusster CEO. Er hetzt nicht, auch nicht gegen die Konkurrenz, obwohl seine warnenden Worte gegen die Borg eindeutig genug waren.

Erstaunt war ich auch (da ich ja nach wie vor viel zu oft die panikmachenden, ängstlichen und negativen Berichte in der doitschen Presse lese), als ich live und direkt mitbekam, wie ernst es Google um den Datenschutz ist.

Natürlich sind wir daran interessiert zu wissen, was User XY für Interessen hat, welcher demografischen Schicht usw... er angehört, um unserem System zu ermöglichen, passende kontextualisierte Werbung einzublenden. Dies erhöht den Wert der Werbung für unsere Werbepartner genauso wie für die User von Google-Produkten.

Kontextuelle Werbung ist wesentlich effektiver als klassische Branding-Werbung à la TV, Wurfsendung oder Zeitungsannonce / Plakat. Dies ist ja die eigentliche Revolution, die Google AdWords / AdSense ausgelöst haben.

Ziel Google's ist es eindeutig, hier noch effektiver zu werden.

Die v.a. in Doitschland ständig geschürten Ängste vor der "allmächtigen Datenkrake" Google konnte ich eh nie nachvollziehen, wo doch staatliche und halbstaatliche Institutionen wie die GEZ oder die diversen doitschen Geheimdienste / Nachrichtendienste (oder halt das Innenministerium) doch wesentlich krassere Mittel und Absichten haben.

Aber das ist wohl eine Haupteigenschaft der deutschen: "Misstraue jedem erfolgreichen und grossen Unternehmen".

In anderen Ländern ist die Presse wesentlich weniger Negativ, kritisch ja, aber das in Deutschland schon zur Routine gewordene Google-Bashing ist z.B. in UK oder USA absolut undenkbar (allerdings auch in Skandinavien, was wohl auch daran liegt dass man dort eine wesentlich höhere Affinität zum Internet im Besonderen und neuen Technologien im Allgemeinen hat).

Aber zurück zur Konferenz.
Ich war wie gesagt überrascht, wie ernst man den Schutz der persönlichen Daten dort nimmt. Was in Deutschland ja gerne "vergessen" wird ist, dass wir Name & IP-Adresse NICHT komibinieren KÖNNEN - selbst wenn wir wollten.
Und je nachdem, aus welchem Land ein Server kommt, sagt auch die IP-Adresse leider noch viel zu wenig aus über die Herkunft eines Internet-Users. In Spanien z.B. sind 98% aller IP-Adressen den Servern von wenigen Großfirmen (Internet-Anbietern) zugehörig, demnach kommen fast alle spanischen Internet-Nutzer laut IP-Adresse entweder aus Madrid oder Barcelona, wo diese Firmen eben sitzen.

Wer wie ich in meinem eigenen AdWords-Konto nur die Regionen Baden-Württemberg, Hessen und Bayern "targeted" steht hiermit vor dem Problem, dass die Werbung (in diesem Fall für meinen Vater den Märchenerzähler) halt auch viele Google-User in Baden-Württemberg u.U. nicht sehen können, nämlich dann, wenn Ihr ISP Sammel-IPs vergibt und in einem anderen Bundesland ansässig ist.

Weitere sehr interessante Panels waren natürlich YouTube, wo in Zukunft noch einiges abgehen wird, und vor allem die Jungs von Doubleclick, die jetzt ja auch mit dabei waren und deren CEO auch ein sehr sympathischer Mensch ist. In Sachen Display-Advertising (wo Google derzeit noch ein Schlusslicht ist, soviel zum Thema "Allmacht"...) dürfte also auch ordentlich Bewegung ins Spiel kommen.

Ein grosses Thema dürfte aber v.a. das "cloud computing" und dbzl. eben "Google Apps" werden. Mit den vollständig auf Google-Servern liegenden Daten der Google Apps (Gmail, Kalender, Maps, Docs, Spreadsheets & Presentations, Google Talk etc....) besteht hier die Möglichkeit, kostenlos (Privatuser) oder sehr viel günstiger als bislang (Firmenuser) ein Komplettpaket  mit E-Mail-Service, Instant-Messenger, Kalender, Online-Office-Paket etc...) zu bekommen, welches auf den sichersten Servern der Welt abgelegt wird.

Cloud Computing ist DER Killer für Mircrosoft (aka "Die Borg"), und in Kombination mit dem neuen, im Vergleich zum Internet Explorer was Java-Applications angeht ca. 100 mal schnelleren Browser "Chrome" dürften teure Office-Pakete bald der Vergangenheit angehören.

Ach es ist noch so vieles passiert, von dem ich leider nicht berichten darf (z.B. harte Zahlen & Fakten betreffend unsere Data-Center, dem astronomisch hohen technischen Vorsprung Google's vor der Konkurrenz, den nichtmal die Borg noch jemals einholen dürften) aber eine Anekdote muss noch sein.

Als die Google-Geburtstagsparty sich gegen 4 Uhr morgens langsam dem Ende zuneigte, und ich viel zu viele Gin-Tonics in mir hatte, haben einige Kollegen und ich beschlossen, noch runter an den Strand zu gehen. Auch um diese Uhrzeit war das Wasser noch angenehm warm, und so haben wir halt unsere Party-Klamotten an den Strand geworfen und sind wie die Natur uns schuf baden gegangen. Um den Sand und das Salz loszuwerden, haben wir uns danach in einen Hotel-Pool begeben, wo ich mir unter dem Sternenhimmel auf dem Rettungsring treibend noch ein frisch gezapftes Löwenbräu (man nimmt was man bekommt...) gönnte, um dann um 6 Uhr fix und fertig in der Heia zu landen. Dass kurz darauf (10 Uhr) noch eine Abschluss-Sitzung anstand, steht auf einem anderen Blatt!

Dienstag, 2. September 2008

ENDLICH ENDLICH ENDLICH kann ich es in die Welt schreien und schreiben!

http://googleblog.blogspot.com/2008/09/fresh-take-on-browser.html

Ja, wir haben einen supercoolen Browser gebaut, und ich benutz das Ding schon seit Monaten auf meinem Firmen-Laptop, aber durfte es nichtmal meiner Frau erzählen.

Und das mir, der ich so gern Neuigkeiten verbreite!

Aber jetzt, 20 Uhr doitscher Zeit (also 12:00 Kalifornien) ist es offiziell und ich darf endlich darüber sprechen.

Irgendwie albern, weil ja schon seit gestern abend durch ein angebliches "leak" News nach aussen drangen und Organie wie die BBC schon über den neuen Google-Browser "Chrome" berichteten, z.B. hier:

http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/7593106.stm

Im deutschsprachigen Raum hat golem.de die Neuigkeit wohl als Erster aufgeschnappt. Und inzwischen hat ja selbst schon Großmütterchen Spiegel davon berichtet, demnächst sprechen dann also auch die Ostbayrischen Kartoffelbauer drüber.

So, und heute nacht um 4 Uhr muss ich aufstehen, um meinen Charterflug nach Rhodos zu kriegen - ich bin nämlich auf der diesjährigen Sales-Konferenz mit dabei. Wo u.a. der Weltrekord im Zorba-Tanzen von mir und ca. 2500 Kollegen gebrochen werden soll. Na dann...

Montag, 25. August 2008

4. Umzug in 4 Jahren / Und ein Benz

So langsam hat die Sache System.... ab dem Jahr 2005 sind wir jedes Jahr umgezogen. So auch dieses Jahr (wieder). Langsam reichts.

Aber es machte Sinn. Dank der aktuellen irischen Wirtschaftskrise (Ende des Baubooms, offensichtliches Platzen der Immobilien-Blase vor einigen Monaten) gehen die Mieten tatsächlich runter - zum ersten Mal seit 15 Jahren.

OK, die Mietpreise im Großraum Dublin haben immer noch lächerliche Dimensionen (1600 Euro Kaltmiete für dünne Wände, schlechte Bäder, miese Heizungen... je nach Lage wenig Platz --> Dublin City: 3 Zimmer-Wohnung mit Mini-Balkon in einem als "posh" getarnten Plattenbau, Randbezirke Dublins: 4- bis 5-Zimmer Wohnung, ruhigere Lage, mit etwas Glück ist das Meer nicht weit) -- dennoch, als unsere "lease" sich ihrem Ende näherte und wir in nur 50m Luftlinie eine mindestens doppelt so große, hellere, modernere Wohnung mit Doppelverglasung sichteten, haben wir sofort zugegriffen.

Heute waren die Möbelpacker da und jetzt ist all unser Hab und Gut mit uns in einer ungewohnt großen Wohnung. Was heisst Wohnung: Reihenhaus. 2 Stockwerke + EG, Garten, Vorgarten mit Parkplatz, Gaszentralheizung - was will man mehr?

Ach ja, nette Nachbarn. Auf den ersten Blick scheinen wir da auch Glück zu haben. Im Reihenhaus zur linken, welches direkt an unseres angebaut ist, wohnt ein junges Paar mit Neugeborenem. Sie ist Irin und arbeitet bei British Telecom, er ist dem Akzent nach Engländer, Dozent am Trinity College und scheint sehr nett zu sein (Angebot, beim Wein ein Begrüßungs-Abendessen abzuhalten ist soeben eingegangen).

Zur linken wohnt ein alter Herr mit weissem Hund, der etwas grimmig Guckt aber sehr freundlich bei der Begrüßung war - sein Haus grenzt nicht direkt an unseres, und offensichtlich hat er noch nichts von passwortgeschütztem DSL gehört (wie sonst könnte ich jetzt diesen Eintrag schreiben, harharharharhar).

So, außerdem fahren wir jetzt Daimler. Ein Kollege verkaufte uns seinen 17 Jahre alten 190er Diesel mit 2.5-Liter-Motor und 160.000 miles Kilometerstand für 400 Euro - so viel kostet hier ein Mietwagen mit Vollkasko und Zweitfahrer für eine Woche. Wenn die Kiste auch nur ein paar Monate hält, hat sie Ihren Auftrag erfüllt. Aber da sie uns beim Umzug unschätzbare Dienste erwies, und wie mein guter alter Jörg sagte "selbst die Paddies" dieses Modell nicht kaputt bekommen denke ich dass wir einen guten Deal gemacht haben (wenn man ausserdem bedenkt, dass gebrauchte Kleinwagen von nach der Jahrtausendwende hier zu Lande nicht unter 7000-8000 Euro zu bekommen sind... dann erst recht).

Ach ja, Fotos von der neuen Bude gibt es, sobald wir richtig eingeräumt haben.

Donnerstag, 7. August 2008

Galgenhumor



[caption id="attachment_117" align="alignleft" width="500" caption="La Chine acceuille les jeux olympiques..."]La Chine acceuille les jeux olympiques...[/caption]

Quelle: www.liberte-algerie.com

Dienstag, 5. August 2008

Islam - Religion des Unfriedens

Aus einer Antwort auf einen Kommentar in meinem letzten Beitrag entwickelte sich ein längerer Text:

Also 1. bin ich kein Theologe (Gott bewahre!) sondern habe Religionswissenschaft studiert --> also quasi das Gegenteil.

Dann sei angemerkt dass ich organisierte Religion meide wie der Teufel das Kruzifix, sei sie nun christlich-kannibalistischer oder kamelreitender Art.

Zweitens kenne ich "den Islam" natürlich nicht in seiner Gesamtheit. Es ist kein Geheimnis dass ich diese Religion ganz besonders verabscheue - weshalb ich im Studium auch keine Energie auf sie verschwendet habe.

Das, was ich vom Islam (meist durch Vorfälle und Diskussionen in der eigenen Familie) kennenlernen "durfte" genügt mir. Es wird durch die Vorkommnisse in der Welt abgerundet.

Nun kann man über Broder denken was man will - ich mag den Mann, ich mag, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und in Sachen Islam Tacheles redet. Solche Menschen gibt es im weichgespülten Gutmenschen-Europa leider viel zu selten.

Viel zu oft allerdings gibt es diese Art von Leuten, die für einen "differenzierten Umgang" mit dem Islam eintreten und betonen, dass ja die "Mehrheit der Muslime" durchaus gegen Terror und Gewalt im Namen Allahs sei etc...

So weit, so schlecht, ich frage mich da halt nur, warum es in der sog. "islamischen Welt" zwar in windeseile per SMS-Welle organisierte Massenproteste gegen reaktionäre dänische Zeichner oder den Papst gibt, niemals aber ähnliches gab wenn in London, Madrid oder sonstwo nicht-Muslime zerfetzt werden von selbsternannten "Gotteskriegern". Sicher, von in Europa lebenden Muslimen gibt es dann immer halbherzige Demos, die den Islam als "Friedensreligion" (welch Hohn!) bezeichnen, aber das läuft dann sehr lokal und zumeist auf Sparflamme.

Der Islam mag zwar eine vielfältig organisierte und im Vergleich zum Christentum weniger vereinheitlichte Religoin sein, dennoch gibt es Orthodoxien (Imame, oberste Religionsgelehrte, die Islamische Universität in Alexandria etc...).

Nie habe ich gehört, dass diese Organe klar und deutlich formuliert hätten (am Besten als islamisches Recht), dass Selbstmordattentate NICHT in Ordnung sind, die Mörder NICHT ins Paradies kommen ect....

Eine ganz andere Sache ist der derzeit in Europa frohe Rückstände feiernde Antisemitismus, diesmal unter dem Deckmantel des "Anti-Zionismus". Diverse Einträge in dem Blog "Lizas Welt" nehmen hier zu Genüge Stellung. Ich finde es z.B. bedenklich, dass der sogenannten "Menschenrechtsrat" der UN dutzende von Anträgen gegen Israel diskutierte (klar, er besteht ja auch in der Hauptsache aus Verbrecherstaaten der 'Achse der Idioten'), es aber zu dem im vorigen Blog-Eintrag genannten Vorfall bei der "Diskussion um die Sharia" kam.

Islamophobie? Ja, Europa, Amerika: es wird verdammt nochmal höchste Zeit dass wir endlich offen Islamophob werden!

Nicht aus irgendwelchen dumm-rassistischen "Christliche-Mitte"-Motiven heraus, das versteht sich von selbst.

Es wird aber Zeit, dass wir endlich aufhören mit Schönfärberei und den ungemütlichen Tatsachen ins Auge sehen:

- Der Islam ist keine "Religion des Friedens", nie gewesen. Im Gegenteil, der Islam ist derzeit die gewalttätigste Großreligion der Welt, übertroffen evtl. noch von vergangenen Formen des Christentums.

- Es gibt keinen "gemässigten Islam". Die sogenannten "Islamisten" oder "Extremisten" sind diejenigen, welche das Buch, den Koran, am wortgetreusten auslegen. Die "toleranten Muslime" sind die wahren Ketzer, denn sie wagen es, ganze Passagen aus dem Koran, in welchen zum Aufschlitzen von Kehlen Ungläubiger aufgerufen wird, zu ignorieren und sich über diese hinweg zu setzen.

- Das Hauptproblem des Islam ist, dass es eine Religion mit eingebauter "Reformations-Verhinderungs-Automatik" ist. Es ist ausdrücklich verboten, dass die Muslime mit ihrer Religion ähnlich umgehen wie es z.B. die Christen (Verstand sei Dank!) taten: nämlich das Pamphlet "Bibel" nicht mehr (nur) als heiliges Buch zu betrachten, sondern mit historischen, literaturwissenschaftlichen und psychologischen Methoden zu zerpflücken, aufzubröseln und auseinander zu nehmen. Wer ähnliches mit dem Koran tut, ja wer nur behauptet, der Koran sei von (mehreren) Menschen handgeschrieben ist schon ein todeswürdiger Ketzer. Clever.

- Wenn die obersten politischen Vertreter islamischer Länder in Organen der sogenannten "freien" Welt (wie z.B. in Organen der UN) durchsetzen können, dass ihre religiösen Vorschriften quasi "sakrosankt" und unantastbar sind, wenn westliche Theaterintendanten Stücke aus Angst vor Terror nicht aufführen, wenn Zeitungen Angst haben vor dem Veröffentlichen von Karikaturen - dann ist es höchste Zeit Alarm zu schlagen und Flagge zu zeigen.

Für Gutmenschelei ist nun wahrlich nicht die rechte Zeit, ist es eigentlich auch nie gewesen.

Freitag, 1. August 2008

Die freie Welt entmannt sich selbst...

...und nennt das Ganze dann "Toleranz" und "Rücksichtnahme".

Eine weitere Episode in der endlosen Soap-Opera über den Umgang der freien Welt mit der "Achse der Idioten" gefällig?
Man lese diesen ARTIKEL von Henryk M. Broder und zerreisse seine Kleider...

Und weil es so schön ist hier ein Auszug aus dem Artikel:

"So weit also können religiöse Empfindlichkeiten gehen. Allein schon eine Diskussion über die Scharia ist eine Beleidigung, die nicht hingenommen werden kann. Was im Umkehrschluss hingenommen werden muss, sind diverse Akte der praktizierten Barbarei, wie die Steinigung von Ehebrecherinnen, das öffentliche Erhängen von Homosexuellen und Frühehen mit Kindsfrauen, die alle ganz offenbar im Einklang mit der Scharia stehen. Und die deswegen vom Menschenrechtsrat der Uno unter dem Label der Religionsfreiheit respektiert werden müssen. Andere Länder, andere Unsitten.


Man könnte glatt von einer "schleichenden Islamisierung" des öffentlichen Lebens sprechen, wenn das nicht wieder so eine "Beleidigung" wäre, die man sich verkneifen muss, um das friedliche Zusammenleben der Kulturen nicht zu stören."

Donnerstag, 31. Juli 2008

Bücher-Ecke: Charles Stross 'Dämonentor' (aka: 'The Atrocity Archives')

In letzter Zeit wurde hier in der Firma von den üblichen SF-Fans immer wieder der Name "Charles Stross" beinahe schon andächtig durch diverse Mailinglisten geraunt. Angeblich soll der Brite Stross einer der besten SF/Horror-Autoren der Gegenwart sein. Grund genug, sich mal einen seiner Schmöker reinzupfeifen. Und wie schmeckt Stross?

Very British.

Dieses Buch zeigt wieder einmal, was für eine Sicht der Welt der Durchschnittliche Brite zu haben scheint.
Im Grunde genommen ist es sehr amüsant zu lesen, und jeder der Lovecraft oder seltsame Spionage-Horror-Stories mag wird mit diesem Buch zufrieden sein.
Als Deutscher jedoch musste ich beim Lesen dieses kurzen Romans allzu oft heftig seufzen. Zwar hat Stross einen interessanten Schreibstil, und seine Beschreibungen aus dem Leben eines "Computer-Nerds als Spion" sind stellenweise brilliant und äußerst komisch.

Doch all die Pluspunkte, welche Stross bei mir am Anfang der Erzählung sammelte (wenn er den Geek Bob Howard und seinen seltsamen Job bei einer okkulten Geheimdienst-Organisation in London vorstellt) büsst er wieder ein wenn er zum Kern der Geschichte vorrückt.

Für mich waren dann letztlich die "tieferen Einsichten in das Britische Weltbild' interessanter und lehrreicher als die eigentliche Story.

Man frage sich selbst: "Welche Art von Erzählung wird dabei heraus kommen, wenn ein britischer Autor eine Geschichte schreibt, in der die Sphären einer geradezu kafkaesken Bürokratie sich mit Elementen des namenlosen Horrors eines Lovecraft und der Welt der IT/computer geeks sich vermischen?

Nun, die Story enthält die folgenden Elemente:

- weltweit operierende Geheimdienste
- "Krieg gegen den Terror" / Terroristen arabischer Herkunft
- der Protagonist ist eine seltsame Mischung aus Computerfreak und James Bond
- es gibt eine Menge "James-Bondesquer" technischer Gimmicks
- und, zu guter Letzt, bestehen die Haupt-Bösewichte mal wieder aus (Überraschung!) bösen Nazi-SS-Deutschen. Wie offensichtlich.

Man verstehe mich nicht falsch, ich habe die Lektüre dieser Erzählung wirklich genossen... bis zu dem Moment, als Stross die "Ahnenerbe-SS" aus dem Hut zog, als einer Art okkulter Terrorgruppe der 40er-Jahre, die es irgendwie schafften, durch eine Art Dimensionstor auf einen anderen, weit weit entfernten Planeten zu flüchten und sich dort von ihren Dämonen-Sklaven eine Nazi-Burg bauen liessen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen zwangen sie ihre Dämonen-Sklaven noch dazu, das Gesicht des Führers in den diesen fremden Planeten umkreisenden Mond zu meisseln. Hallo, gehts noch absurder?!?

Ach ja und dann gibt es noch diese Stelle wo ein Spion mit rätselhafter Strahlenkrankheit in einem Londoner Hospital liegt... WO IN ALLER WELT hat Stross für diesen Bildermix wohl die Ideen her? Hahaha...

Fazit: nette Lektüre, v.a. für Lovecraftianer, aber im Grunde ist dieses Buch nur ein weiterer Beweis dafür, dass die großen Nazi-Fetischisten der Gegenwart vorwiegend britischer Nationalität sind...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Das LETZTE was Algerien braucht ist eine weitere Moschee

Heute liest man in der PRESSE, dass deutsche Architekten zusammen mit Angela Merkel in Algerien sind und den Zuschlag für den Bau einer geplanten Groß-Moschee in Algier erhalten haben.


Die Moschee soll dann das weltweit höchste Minarett haben.


Ich frage: "Was soll die Scheiße?"


Algerien ist wirtschaftlich am Boden, eine von Militärs beherrschte Schein-Demokratie, hat das Islamisten-Problem noch längst nicht im Griff und die Zukunftsaussichten für die Jugend sind so schlecht wie noch nie zuvor.


Algerien ist quasi ein Pulverfass vor den Türen Europas, denn zwei Drittel der Bevölkerung sind inzwischen jünger als 25 Jahre und von denen sind die meisten arbeitslos und ohne Aussicht, jemals einen Job zu bekommen. Als einzige Alternative bleibt meist die Hoffnung auf ein Leben in Europa oder Nordamerika.


Algerien hat seit der "glorreichen" Befreiung von der französischen Herrschaft so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen könnte.


Aus dem verständlichen Freiheitswillen des algerischen Volkes wurde ein verständlicher Hass auf Frankreich und alles Französische.


Anstatt jedoch alle Kräfte in Aufbau und Bildung zu investieren, hatte der junge Staat nichts besseres im Sinn als sich auf die Seite der sozialistischen Unterdrückerstaaten zu stellen. Jahrzentelang haben korrupte Politiker und Militärs die reichen Ressourcen des Landes dazu benutzt, um in Saus und Braus zu leben, in der Schweiz ihre Nummernkonten zu füttern und ihr Heimatland ausbluten zu lassen.


Es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet die Wahlgewinne der Islamisten Anfang der 90er-Jahre und der jahrelange, äusserst blutige Bürgerkrieg in den 90er-Jahren, der hunderttausenden das Leben kostete dazu führte, dass die Politiker/Militärs Schritte in Richtung Westen machten.


Was aber oft übersehen wird:


seit den 60er-Jahren hat der "freie" algerische Staat bedenkenlos ägyptische und saudische Lehrkräfte geholt und die Zeichen auf "Arabisierung" des Landes gesetzt. Die Arbeitswoche wurde an den islamischen Rhythmus angepasst, der Grossteil der von den Franzosen gepflanzten Weinstöcke vernichtet (was zu weiterer Ausbreitung der Sahara führte sowie zum Wegfall eines lukrativen Exportgeschäfts) und das bis dahin in Algerien nur aus ägyptischen Filmen bekannte "Hocharabische" wurde zur offiziellen Landessprache erklärt mit dem Ergebniss, dass die Kinder den eigenen Eltern die TV-Nachrichten ins Algerische übersetzen mussten.


In der Stadt, aus der mein Vater kommt, gab es zu den seeligen Kolonialzeiten eine Moschee, ein städtisches Krankenhaus, eine Stadtbücherei, ein Kulturzentrum mit Cafés und ein Kino.


15 Jahre später gab es weder Krankenhaus noch Kino, auch keine Bücherei mehr. Aber dutzende von Moscheen.


Wenn ich also heute vom Bau einer Großmoschee in Algier lese, dann geht mir einfach der Hut hoch und ich kann im Andenken an meine nomadische Großmutter, die "gute Muslima" war aber in ihrem Leben den Fuss niemals in eine Moschee setzte sagen: "Allah dreht sich im Grabe!"


Iblis u akbar!

Freitag, 4. Juli 2008

Heute - im Radio - mein Dad! Und auch online!

SUPER!

Das Radio "Wüste Welle" hat mir freundlicherweise das Interview sofort als MP3-Datei zur Verfügung gestellt!

HIER kann man es kostenlos anhören!

Nochmal zum Mitschreiben:

am heutigen Freitag zwischen 14 und 15 Uhr kann man auf www.wueste-welle.de meinen Vater in seinem ersten Radio-Interview hören - auch im Internet!

Wer im Raum Tübingen wohnt, empfängt die Wüste Welle unter 96,6 MHz, per Kabel auf 97,45 MHz!

Mittwoch, 2. Juli 2008

Auftritte meines Vaters im Juli

Der Monat Juli ist wieder mit interessanten Auftritten gespickt.

Auf der Website meines Vaters, www.aceval.net, die aktuellen Hinweise.

Ausser dem Tübinger Märchenabend am 7. Juli gibt es jetzt noch einen interessanten Auftritt am 12. Juli in Weil der Stadt und als ganz besonderes Highlight wurde er nun vom Tübinger "Alternativ-Radiosender", der Wüsten Welle, interviewt.

Die Sendung läuft diesen Freitag, 4. Juli, zwischen 14 und 15 Uhr. Wiederholungen gibt es am Montag, den 7. Juli zwischen 11 und 12 oder zwischen 12 und 13 Uhr.

Hören auf der Wüsten Welle oder direkt im Internet unter www.wueste-welle.de.

Another reason to HATE Ireland...

ist das verdammte Wetter.

Ganz Europa geniesst im Moment einen richtigen Sommer.

Hier haben wir trübe 17-18 Grad, Wind und Regen. Eine Riesenscheiße.

Inzwischen ist mir endügltig klar, warum das Römische Imperium noch nicht einmal ansatzweise Überlegungen angestellt hatte, diese verdammte Insel zu erobern... selbst England scheint die guten Römer nicht wirklich begeistert zu haben.

Sollen die doofen Angelsachsen doch ihren Arthus-Kult pflegen und ihr Engelland verteidigen - wer will schon auf so verregneten Inseln leben?

Mittwoch, 25. Juni 2008

George Carlin - ich bin begeistert!

Leider erst nach seinem Tode entdecke ich diesen brillianten Comedian.

Einen seiner besten Auftritte hat doch tatsächlich jemand komplett bei Google Video hochgeladen:

http://video.google.com/videoplay?docid=-8683046848311681223
http://video.google.com/videoplay?docid=-5897849765437265993

It was a lousy game...

OK wir haben gewonnen, schön.

Aber mal Hand aufs Herz: schön war das nicht. Zu viele Fouls, zu wenig Zauber, uninspiriertes Rumgekicke und die Türken haben besser gespielt!

Deutschlands größte Handicaps kann man in zwei Worte fassen:

Lehmann und Löw....

Mitten in Europa: Türkei

Um die etwas arg schnulzigen "Anti-Rassismus"-Reden der Mannschaftskapitäne zu konterkarieren, musste ich mich zunächst einmal spontan übergeben, und als Gegenmittel kann ich hier nur politisch nicht ganz korrekte Bilder veröffentlichen! :-)

Die Jungs vom Bahnhof Zoo...

Mittwoch, 18. Juni 2008

Henryk M. Broder über Antisemitismus

Groß, ganz groß, was Herr Broder vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages zum Thema "Antisemitismus" zu sagen hatte.

Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Broder gebe ich hier seine Rede kommentarlos wieder.
Ach, EIN Kommentar sei mir erlaubt: mehr Menschen mit der Chuzpe eines Herrn Broder bräuchte Deutschland, bräuchte jedes Land. Aber es ist ja so viel bequemer, solche Themen als Teil der europäischen Geschichte zu betrachten und sich davor zu drücken, im hier und heute klar Stellung zu beziehen...

*******************************************************

Meine Damen und Herren, liebe Kollegen, sehr geehrte Frau Köhler, sehr geehrter Herr Edathy,

ich danke Ihnen für die Einladung zu dieser Anhörung. Es ist mir eine Ehre, zu Ihnen sprechen zu dürfen. Ich weiß, dass es einige Irritationen wegen meiner Teilnahme gegeben hat. Aber ich bin sicher, dass Sie am Ende meines Statements es nicht bereuen werden, mich eingeladen zu haben.

Es ist nicht die erste Anhörung zum Thema Antisemitismus, und es wird nicht die letzte bleiben. Seit der Schriftsteller und bekennende Judenfeind Wilhelm Marr im Jahre 1879 die Schrift „Der Sieg des Germanenthums über das Judenthum – Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet“ veröffentlichte und damit zum Wortführer des politischen Antisemitismus im Kaiserreich avancierte, hat es zahllose Versuche gegeben, den Antisemitismus zu definieren, zu erklären und zu neutralisierten – sie sind alle gescheitert. Wäre dem nicht so, säßen wir heute nicht hier. Jede Diskussion über den Antisemitismus fängt mit einer Begriffsbestimmung an, viele kommen nicht darüber hinaus, und am Ende aller Bemühungen, das Phänomen in den Griff zu bekommen, steht die Erkenntnis: „Antisemitismus ist, wenn man die Juden noch weniger leiden kann, als es an sich notwendig ist.“

Ich möchte mich deswegen auf zwei Punkte konzentrieren, auf die ich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte, zwei Argumente, die man beachten muss, wenn man nicht eine virtuelle Debatte führen will.

Erstens: Wir haben es beim Antisemitismus nicht mit einem Vorurteil, sondern mit einem Ressentiment zu tun. Vorurteile sind harmlos; man braucht sie, um sich im Leben zurechtzufinden. Ich habe Vorurteile, Sie haben Vorurteile, jeder Mensch hat Vorurteile. Und wir stören uns nur an negativen Vorurteilen. Wenn ich Ihnen sage, dass die Deutschen fleißig, diszipliniert und gastfreundlich sind, werden Sie mir erfreut zustimmen. Wenn ich dagegen sage, dass die Deutschen geizig, humorlos und kindisch sind, werden Sie sich vermutlich empören. Das, werden sie sagen, ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Mit den Juden ist es genauso. Positive Vorurteile – das Volk des Buches, das Volk des Witzes – hören wir uns gerne an; negative, die unsere Neigung zu schlechtem Benehmen thematisieren, fassen wir als Beleidigung auf.

Der Unterschied zwischen einem Vorurteil und einem Ressentiment ist folgender: Ein Vorurteil zielt auf das Verhalten eines Menschen, ein Ressentiment auf dessen Existenz. Der Antisemitismus gehört in die Kategorie der Ressentiments. Der Antisemit nimmt dem Juden nicht übel, wie er ist und was er tut, sondern dass er existiert. Der Antisemit nimmt dem Juden sowohl die Abgrenzung wie die Anpassung übel. Reiche Juden sind Ausbeuter, arme Juden sind Schmarotzer, kluge Juden sind überheblich und dumme Juden – ja, die gibt es auch – eine Schande für das Judentum. Der Antisemit nimmt dem Juden prinzipiell alles übel, auch das Gegenteil. Deswegen bringt es nichts, mit Antisemiten zu diskutieren, sie von der Absurdität ihrer Ansichten überzeugen zu wollen. Man muss sie ausgrenzen, sie in eine Art sozialer Quarantäne isolieren. Die Gesellschaft muss klar machen, dass sie den Antisemitismus und den Antisemiten verachtet, so wie sie die Prügelstrafe als Mittel der Erziehung und die Vergewaltigung – auch die eheliche – verachtet, wohl wissend, dass sie nicht alles kontrollieren kann, was hinter zugezogenen Gardinen und unter vier Augen passiert.

Zweitens: Wenn Sie dem Antisemitismus beikommen wollen, müssen Sie einsehen, dass er keine fixe Größe ist, wie der Urmeter in Paris oder die Definition für Volt, Watt und Ampere. Wie alle sozialen Phänomene unterliegt auch der Antisemitismus einem Wandel. Auch Armut ist heute nicht mehr das, was sie zur Zeit von Oliver Twist oder Aschenputtel war.

Der Antisemitismus, über den wir immer noch am liebsten reden, stammt aus der Asservatenkammer des letzten und vorletzten Jahrhunderts. Es ist, um mit Bebel zu sprechen, der Sozialismus der dummen Kerle, die noch immer einem Phantom nachjagen. Der gewöhnliche Antisemit hat vom Gegenstand seiner Obsessionen keine Vorstellung, nur eine diffuse Ahnung. Er tobt sich aus, indem er Hakenkreuze an Bauzäune malt und „Juda verrecke!“ auf Grabsteine schmiert – ein Fall für die Polizei und das örtliche Amtsgericht, nicht mehr. Niemand wird sich mit Rabauken solidarisieren, die den Arm zum Hitlergruß heben und dabei „Juden raus!“ schreien. Diese Art des Antisemitismus ist hässlich, aber politisch irrelevant, ein Nachruf auf sich selbst.

Der moderne Antisemit dagegen tritt ganz anders auf. Er hat keine Glatze, dafür Manieren, oft auch einen akademischen Titel, er trauert um die Juden, die im Holocaust ums Leben gekommen sind, stellt aber zugleich die Frage, warum die Überlebenden und ihre Nachkommen aus der Geschichte nichts gelernt haben und heute ein anderes Volk so misshandeln, wie sie selber misshandelt wurden. Der moderne Antisemit glaubt nicht an die „Protokolle der Weisen von Zion“, dafür fantasiert er über die „Israel-Lobby“, die Amerikas Politik bestimmt, so wie ein Schwanz mit dem Hund wedelt. Der moderne Antisemit gedenkt selbstverständlich jedes Jahr der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar, zugleich aber tritt er für das Recht des Iran auf atomare Bewaffnung ein. Denn: „Was man Israel oder Pakistan gewährt, kann man dem Iran nicht verweigern“ – Originalton Norman Paech. Oder er dreht kausale Zusammenhänge um und behauptet, die atomare Bedrohung gehe nicht vom Iran, sondern von Israel aus – wie es Professor Udo Steinbach vor kurzem in einer Sendung des WDR getan hat.

Der moderne Antisemit findet den ordinären Antisemitismus schrecklich, bekennt sich aber ganz unbefangen zum Antizionismus, dankbar für die Möglichkeit, seine Ressentiments in einer politisch korrekten Form auszuleben. Denn auch der Antizionismus ist ein Ressentiment, wie der klassische Antisemitismus es war. Der Antizionist hat die gleiche Einstellung zu Israel wie der Antisemit zum Juden. Er stört sich nicht daran, was Israel macht oder unterlässt, sondern daran, dass es Israel gibt. Und deswegen beteiligt er sich so leidenschaftlich an Debatten über eine Lösung der Palästina-Frage, die für Israel eine Endlösung bedeuten könnte, während ihn die Zustände in Darfur, in Zimbabwe, im Kongo und in Kambodscha kalt lassen, weil dort keine Juden involviert sind. Fragen Sie doch mal den außenpolitischen Sprecher der Linken, wie viele Stellungnahmen er in den letzten Monaten zu „Palästina“ abgegeben hat und wie viele zu Tibet. Danach reden wir weiter.

Früher – sagen wir: zurzeit von Wilhelm Marr, Karl Lueger und Adolf Stoecker – war alles ganz einfach. Es gab die Juden, die Antisemiten und den Antisemitismus. Nach 1945 gab es dann aus den bekannten Gründen einen Antisemitismus ohne Juden, und heute haben wir es wieder mit einem neuen Phänomen zu tun: einem Antisemitismus ohne Antisemiten. Neu ist auch das Berufsbild des Freizeitantisemiten, der tagsüber seiner regulären Arbeit nachgeht – unter Umständen sogar bei einer Bundesbehörde – und nach Dienstschluss „israelkritische“ Texte verfasst, die dann auf obskuren antizionistischen Websites erscheinen. Niemand will ein Antisemit sein, aber in der Hall of Shame der Antizionisten wird der Platz langsam knapp.

Antisemitismus und Antizionismus sind zwei Seiten derselben Münze. War der Antisemit davon überzeugt, dass nicht er, der Antisemit, sondern der Jude am Antisemitismus schuld ist, so ist der Antizionist heute davon überzeugt, dass Israel nicht nur für die Leiden der Palästinenser, sondern auch dafür verantwortlich ist, was es selbst erleiden muss.

Die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch an den Satz erinnern, mit dem ein grüner Politiker, der noch immer dem Bundestag angehört, zurzeit des Golfkrieges die irakischen Raketenangriffe auf Israel Anfang 1991 kommentierte: „Die irakische Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels.“ Derselbe grüne Politiker sprach sich damals auch gegen die Lieferung von Defensivwaffen wie den Patriot-Raketen an Israel aus, weil diese ebenfalls zur Eskalation der Lage beitragen würden. Heute, 17 Jahre später, hören und lesen wir ähnliche Sätze über Raketenangriffe aus dem südlichen Libanon und dem Gazastreifen auf Israel – dass sie die logische, fast zwangsläufige Folge der Besatzungspolitik Israels seien und dass Israel gut daran täte, nicht zu reagieren, um eine Eskalation zu vermeiden. Denn der moderne Antisemit verehrt Juden, die seit 60 Jahren tot sind, nimmt es aber lebenden Juden übel, wenn sie sich zur Wehr setzen. Er ruft „Wehret den Anfängen!“, wenn eine handvoll Hobbynazis in Cottbus aufmarschiert, rechtfertigt aber die Politik des iranischen Präsidenten und den Fortgang der Geschäfte mit dem Iran.

Meine Damen und Herren, wir werden das Problem des Antisemitismus nicht lösen, nicht bei dieser Anhörung und nicht bei der nächsten. Aber allein, dass Sie sich mit diesem Thema befassen, obwohl es andere und wichtigere Probleme gibt, die behandelt werden wollen, ist ein gutes Zeichen. Wenn ich Ihnen in aller Demut und Bescheidenheit eine Empfehlung geben darf: Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben.

Das Ende der Religion

Ich möchte hier auf einen interessanten Artikel hinweisen, dem ich zwar nicht 100%ig zustimme, aber für sehr interessant halte:

http://www.edge.org/3rd_culture/paul07/paul07_index.html

Vor allem die Formulierung der Autoren, Agnostiker und Atheisten quasi als "Mitglieder" von Religion zu bezeichnen, halte ich für fatal.

Ich selbst schwanke zwischen diesen beiden Polen, halte es jedoch für fatal, das Fehlen von Religiosität in einem Menschen als Form von Religion zu bezeichnen.

Andere Passagen des Artikels haben mich so amüsiert, dass ich sie hier zitieren möchte:

"One Great Faith has risen from one eighth to one fifth of the globe in a hundred years, and is projected to rise to one quarter by 2050. Islam. But education and the vote have little to do with it. Generally impoverished and poorly educated, most Muslims live in nations where democracy is minimalist or absent. Nor are many infidels converting to Allah.  Longman was correct on one point; Islam is growing because Muslims are literally having lots of unprotected sex. The absence of a grand revival of Christ, Allah and Vishnu worship via democratic free choice brings us to a point, as important as it is little appreciated — the chronic inability of religion to recruit new adherents on a consistent, global basis."



"Weil Muslime jede Menge ungeschützten Sex haben" - eine köstliche Formulierung. Würde mich jetzt interessieren, wie es in solch einer Vielweiberkultur ohne Schutz beim Sex AIDS-mässig so ausschaut. Einige "Insider" aus muslimischen Kreisen behaupteten mir gegenüber ja steif und fest, im Islam gäbe es weder so "Krankheiten" wie Homosexualität, AIDS oder Kindesmissbrauch. Jaja, und morgen regnet es Schweine hahaha... Allah würde sich im Grabe drehn wenn er den Schwachsinn hören könnte, den seine Anbeter teilweise so von sich geben (same goes for good ol' Jehova...).


Montag, 9. Juni 2008

"Yes" or "No" - Ireland's vote for the Lisbon treaty

This week a quit curious vote is held in Ireland: the country is voting if or if not the EU "Lisbon Treaty" will be accepted by the people of Ireland or not.

It is curious because Ireland, this small and rather insignificant country at the western outer ring of Europe is the only EU-country where a public vote is held.

And living in Ireland since last August I fear that the result will be a clear "No".

And that would not only be a shame for Ireland and the opening of another expensive and tiresome round of EU-wide negotiations, it would clearly show how unthankful the Irish are for all the EU has done for them.

Not even one generation (defining "a generation" to be a timespan of approximately 30 years) ago, Ireland was still the poorest country in the west-european hemisphere, a real "3rd world country" to be honest.

Everybody was leaving the country because there was no work and there were no jobs to find on this rainy island.

Somewhere after the 80s the "Celtic Tiger" hit the country more by surprise - and most Irish people think even today (or especially today?) that it was their own effort who brought them wealth the country hasn't known since people settled here.

After centuries of slavery under the British, Ireland gained his "freedom" from the crown but ended up the poorhouse of Europe, and Irish people were to be found everywhere in the world but in Ireland.

Nowadays, it has become the contrary: foreigners are coming to Ireland to an extend unknown so far, and the Irish - which always had the reputation of being a people caring about guests more than any other folk on this planet - turned out to be racist and ignorant, not accepting strangers as being equipped with equal rights then themselves.

But back to Lisbon and the Irish way towards the EU.

Let's make it clear: Ireland ows EVERYTHING to the EU money (which comes, btw, mainly from Germany, but this goes without saying...) which was pumped into the country until the 10 new member states in the east joined the EU in 2004.

Since then, economy has been slowing down, and only the fact that all the US-american multi-nationals were already established in the country and the low taxes helped not losing all the international capital at once.

But with the US-recession and crazily inflated property prices esp. in the Dublin region, with Polish workers finally going back home to Poland and construction slowing down rapidly, they seem to feel that the "old days" may yet come back again. No more "big EU money", less foreign investment - since I live here news are regularely full with documentaries picturing a dark and difficult future.

And then came Lisbon - and the astonishing thing is that all of a sudden the Irish seem to forget WHO made them rich. In all the discussions I hear, there is a underlying racist tone, and a VERY BRITISH manner towards the EU, saying "yes" to Europe only in cases where money is to be made, but being absolutely not interested in a really open and reformed Union.

The Lisbon treaty is seen to be "useless at its best, but probably harmfull for Ireland"!

Mainly because smaller member states (like Ireland) will loose their direct EU-commissioner: the reduction of commissioners is one of the outcomes of the Lisbon treaty, and from a EU-perspective it is a necessity, because a big EU can't really act like it should if ALL of the commissioners always have to be of the same opinion...

Ireland is, once more, SO TERRIBLY BRITISH (like is most of it's culture, sorry to say that: after centuries of slavery you may struggle as much as you can - most parts of your every-day-culture are deeply deeply British, how can it be differently?).

And you, Irish people, share the same one-sided, egocentric, insular perspective towards the EU.

So I fear that with your vote this Thursday, you will not choose to be a vital part at the core of Europe, but only the tiny, unimportant but nervingly rainy island at the edge of the world that you've always been...

Montag, 2. Juni 2008

Job bei der Dharma-Initiative?

LOST-Fans aufgepasst, die DHARMA-Initiative sucht neue Mitarbeiter:

http://www.octagonglobalrecruiting.com/

Bin mal gespannt, ob sich jemand von denen bei mir meldet!

Montag, 26. Mai 2008

Der neue StarTrek - Film

Es gibt erste Eindrücke, auch wenn der Film erst in 12 Monaten auf die Leinwände kommen wird...

http://www.startrekmovie.com/

Sonntag, 25. Mai 2008

Towel Day

Towel Day - Keine Panik

Neue Homepage meines Vaters ist jetzt online!

www.aceval.net ist die Homepage meines Vaters, eines im südwestdeutschen Raum inzwischen bekannten und beliebten maghrebinischen Märchenerzählers.

Die letzten Tage habe ich die Seitenstruktur komplett überarbeitet und auch die Texte sind neu.

Es gibt jetzt einen "Termin-Teil", der regelmässig aktualisiert wird, damit Interessierte sich bequem über die nächsten Auftritte informieren können.

Was als kleines Projekt begann, um meinem Vater Aufträge zu bringen ist nun eine kleine aber feine Plattform, über welche man sich nun auch über seine Aktivitäten informieren kann - ein klares Zeichen dafür, dass er angekommen ist in der "Szene"!

Da ich bislang keine Zeit in aktives Webdesign investiert habe, ist die Seite mit dem Homepage-Baukasten von 1und1 erstellt worden, ein denkbar einfaches Tool (Word ist wesentlich komplizierter...) welches mir leider nicht ermöglicht, z.B. Fotogalerien und YouTube-Videos in die Seite zu integrieren (dazu müsste ich ein Zusatzpaket mit monatlichen Kosten erstehen, worauf ich keine Lust habe).

Vorerst ist diese Seite "as good as it gets", mal sehen ob es in Zukunft eine technisch bessere Version geben wird...

Samstag, 24. Mai 2008

"SPIEGEL Online" oder "Zensur ist wichtiger als Meinungsfreiheit"

Schon lustig, wie wenig man sich heutzutage noch in Diskussionen zu Artikeln z.B. auf Spiegel-online streiten darf.

Ich persönlich bin ja ein großer Freund des (verbalen) Streitens, ich halte die Streitkultur für eine Errungenschaft der abendländischen Kultur.

Der Spiegel, der ja mal eine unbequeme Fragen stellende, gesellschaftskritische Zeitung war, in letzter Zeit aber zum Boulevardblättchen verkommt (v.a. in seinem Online-Angebot), scheint von Streit nicht viel zu halten.

Als mich ein Freund heute auf einen interessanten Spiegel-Artikel aufmerksam machte, der darüber berichtete, wie viele türkischstämmige Deutsche aus Gründen der Diskriminierung Deutschland den Rücken kehren (u.a. weil sie bei höherer Qualifikation dennoch schlechtere Jobaussichten in Deutschland haben als Lieschen Müller), stürzte ich mich im Eifer des Gefechts in die Artikel-Diskussion. Schnell waren die Rassisten unter den Diskutanten ausgemacht und einer hatte sich extrem rassistisch geäussert: die angeblichen "überqualifizierten Ausländer" seien ja nur die Ausnahme, da die meisten Ausländer aus Ländern wie der Türkei ja Arbeiterkinder seien. Und da sich Intelligenz vererbe, könne es ja gar nicht viele intelligente Immigranten geben....

Ich habe diesen Typen als "Exponenten des doitschen Schweinehundes" beschimpft und als üblen Rassisten. Für kurze Zeit musste meine Antwort auch im Forum lesbar gewesen sein, gab mir einer der Diskussionsteilnehmer recht bezüglich meines Rassismus-Vorwurfes. Leider ist sowohl der Artikel des Übeltäters als auch meine Antwort inzwischen von den Forums-Moderatoren entfernt worden.

Bei aller Liebe zu "heiler Welt" - sie ist nicht heil, diese kranke Welt. Und ich halte es für bedenklich, Forumshygiene zu betreiben die jeden Streit zwischen Menschen unterschiedlicher Meinung sofort löscht. Ohne Streitbewusstsein, ohne die Bereitschaft, zu seiner Meinung zu stehen und Rassisten zu beschimpfen sobald sie sich zeigen - was für ein Geisteszustand wird da denn letzlich erzeugt?

Donnerstag, 22. Mai 2008

Film: "Where in the world is Osama Bin Laden?"

Vorgestern hab ich mir hier im Kino o.g. Film angeschaut. Erwartungen hatte ich keine, aber der Regisseur (Spurlock, machte auch "Supersize Me!") versprach ja zumindest Kurzweil.

Während und kurz nach des Films fühlte ich mich prächtig amüsiert, erst später fielen mir immer mehr Unstimmig- und Einseitigkeiten auf.

Zunächst einmal: worum geht es in Spurlock's neustem Doku-Streich?

Seine Frau ist schwanger und er stellt sich auf einmal die Frage, in was für einer Welt sein Kind einmal wird aufwachsen müssen. Gewalt, Unsicherheiten, Kriege, Naturkatastrophen - ach ja, und Amerikas Todfeind Nr. eins, Bin Laden und seine Al-Qaeda-Gang.

Und da Spurlock seiner Regierung ungefähr so viel zutraut wie die meisten Amerikaner (nämlich gar nichts mehr) beschliesst er, in guter Superhelden-Manier das Schicksal der Welt in die eigene Hand zu nehmen. Geimpft und auf Terror- und Kidnap-Situationen vorbereitet begibt er sich in die gefährlichen Ecken der Welt - zunächst einmal nach Ägypten, dem "Ursprungsland des islamistischen Terrorismus".

Seine Reise führt ihn von dort aus über Marokko, Israel und die besetzten Gebiete, Jordanien, Saudi-Arabien bis nach Afghanistan und Pakistan.

Und überall stellt er dieselben Fragen: was haltet Ihr von den USA, den Menschen dort und der Regierung, was von Terror und Töten und was von Bin Laden. Und ganz wichtig: wo ist Osama??

Eine Mischung aus Ernst und Klamauk begleiten ihn, und er fragt ganz unterschiedliche Menschen: den einfachen Mann bzw. die einfache Frau von der Straße, Händler, politische und religiöse Aktivisten jeglicher Couleur und in manchen Ländern auch Vertreter der Mächtigen. In Israel präsentiert er v.a. die "hässlichen Juden", also Siedler und einen wütenden Mob Orthodoxer in Jerusalem, und die sind ja so viel gemeiner und fieser als der nette aber leider bettelarme Vater einer vielköpfigen marrokanischen Familie, der nach seinen Wünschen gefragt antwortet, er wünsche sich natürlich Bildung für seine Kinder und Frieden auf der Welt.

Hier sind wir auch schon beim Kernproblem des ganzen Films angelangt: Spurlock schafft es sogar, die schlimmsten und menschenverachtensten Bösewichte der saudischen Wahabiten-Diktatur zwar stasihaft krank und hoffnungslos rückständig, dennoch "irgendwie kauzig" darzustellen.

Ja, eine Momentaufnahme einer saudischen Moschee, in welcher der Imam zur Beseitigung aller Christen und Juden vom Planeten aufordert wird auch gezeigt, aber irgendwie ist die ganze "Reportage" seltsam verzogen und v.a. für den Kenner der islamistischen Materie seltsam "rechtfertigend".

Da wird klar: dieser Film ist hauptsächlich für Amis gemacht. Und zwar Amis, die keine Ahnung von der Welt haben, die in den Nachrichten immer nur die Bilder von arabischen Terroristen sehen und daher jeden Muslim sofort für einen glühenden Anhänger Bin Ladens halten. Spurlocks Botschaft ist sehr simpel: hey, Landsgenossen, die Mehrzahl der Leute in diesen "schlimmen Ländern" sind ganz normale Leute die sich um ihre Familie sorgen und die überhaupt keine Lust auf töten haben. Klar, sie hassen die USA, aber die meisten können zwischen "normalen Amis" und deren Regierung unterscheiden und würden Euch ja gar nicht persönlich den Kopf abschneiden - hey, das sind ja zum Großteil auch nur Menschen dort!"

Was für den aufgeklärten Europäer so hanebüchen und selbstverständlich klingt, scheint für viele Leute in Ameristan in der Tat eine neue Einsicht zu sein - zumindest in Bezug auf die bösen Araber.

Was mich an dem Film am meisten störte, ist die Einseitigkeit in Sachen Israel.

Da werden nämlich v.a. Bilder gezeigt, die einen denken lassen "die Israelis haben ja einen Sprung in der Schüssel" - dass extreme, tumb-religiös motivierte Siedler ("es war schon immer unser verheissenes Land") und aggressive Orthodoxe in Israel eben auch nur begrenzte gesellschaftliche Gruppen sind, dass sich ein Großteil der Israelis der schwierigen Umstände bewusst ist und sich nichts lieber wünscht, als gesprächsbereite Palästinenser, mit denen man vernünftig über eine Zwei-Staaten-Lösung sprechen kann (dass es aber auf Seiten der Palästinenser immer noch niemanden gibt, der die simple Tatsache der haushohen israelischen Überlegenheit und die Alternativlosigkeit zur Zwei-Staaten-Lösung einzusehen scheint; das die Palästinenser sich immer noch in einem Drogen-Traum -die Droge ist hier religiöser Nationalismus- ) befinden, sie könnten "ihr Land" "befreien" - das erwähnt der Film leider wenn überhaupt nur ganz am Rande, aber meiner Erinnerung nach gar nicht.

Dass schliesslich die Aussage, Al-Qaeda bediene sich der Nahost-Frage nur, weil sie wisse, dass sie somit in der gesamten islamischen Welt Sympathien sammeln kann, eben nur einen Teilaspekt der Realität darstellt, wird im Film auch nicht angesprochen. Wie auch, denn die GANZE Wahrheit würde ja den Anspruch des Films, die "guten Araber" zu präsentieren, sofort zu nichte machen.

Diese "GANZE Wahrheit" welche ich meine ist eine simple Tatsache: Muslime hassen Juden. Vom Maghreb bis nach Afghanistan werden Juden gehasst. Nicht Israel, nicht die israelische Politik. Sondern Juden. Hitlers Erbe liegt nicht etwa in der aktuellen israelischen Tagespolitik (auch wenn viele sogenannten "Linke" und "Gutmenschen" in Deutschland das gerne so sehen), Hitler Erbe, der absolute, blinde Hass auf alles Jüdische ist integraler Bestandteil der islamischen Persönlichkeit, des islamischen Selbstverständnisses.

Natürlich in unterschiedlich starker Ausprägung. In der Türkei mag es weniger stark sein (dort hat man ja auch genug "Feinde im Innern" wie die Armenier oder Kurden oder Aleviten, die man hassen kann), in Saudi-Arabien und im Iran ist der Judenhass inzwischen Bestandteil der Muttermilch.

Ich weiss aus Algerien dass dort schon die Generation meines Vaters von Klein auf mit Geschichten über Juden "versorgt" wurden, die den Antisemitismus zu einer tief verwurzelten, fast nicht mehr reparablen Sache machten.

Daher stellt Spurlock in seinem Film auch keines Mal die direkte Frage an Muslime: "Was denken Sie über Juden?" Er fragt hier und da versuchsweise nach Israel und dem Nahost-Konflikt, blendet aber rassisch-religiösen Hass gegen Juden komplett aus.

Ein weiteres Problem ist dass der Iran nicht besucht wird, aber dass könnte auch politische Gründe haben.

So kann ich als Fazit nur sagen: einseitig, platt, sentimental aber in keinster Weise investigativ. Schade eigentlich...

Welcome to Nerdistan!

Gestern war hier eine "Hobby Fair" wo Kolleginnen und Kollegen Stände hatten, um ihre Hobbies zu präsentieren oder bereits hier existierende "Clubs" sich vorstellten.

Und natürlich hab ich mir einige angeschaut, aber den meissten konnte ich widerstehen: dem Go-Club ebenso wie dem Redenhalter-Verein oder den diversen Sport-Circles. Beim "Kampf mit historischen Waffen"-Verein musste ich zwar staunen, denn schliesslich hatten die richtige Schwerter und Rüstungsteile dabei, aber auch hier dachte ich mir: zu extrem, viel zu extrem. Und schau dir die Typen an...all die bärtigen IT-Leute, die zu viel Lord of the Rings gesehen haben und sich jetzt für Zwerge und Krieger halten, die an die Türen ihrer Besprechungsräume Aufkleber der "Dharma Initiative" kleben? Die Modelle von StarWars-Raumschiffen auf ihren Schreibtischen stehen haben? Oder einen Mülleimer der wie R2D2 aussieht? Nein danke, mit denen will ich keine mittelalterlichen Kampftechniken simulieren!

Dann aber, als ich eigentlich schon auf dem Weg zurück zur Arbeit war.... SciFi-Fans Dublin?

Post von StarTrek, Babylon5 und Dune? Mal genauer hingeschaut, und schon in Gespräche über die Vorzüge von Babylon5 im Vergleich zu DS9 verwickelt oder warum Voyager mächtig saugt... hey, wo warn die Typen in den letzten 9 Monaten? (Ja, am 20.5. bin ich exakt 9 Monate hier gewesen...am selben Tag verlor ich offiziell und schriftlich den Trainee-Status - zwar rückwirkend zum 1.4., aber trotzdem - eine Geburt nach 9 Monaten!)

Und in der Tat: ich hab die Nerds und Geeks noch nie "bewusst" gesehen (ist auch nicht schwer bei inzwischen über 1500 Kollegen). Jetzt bin ich auf einer Mailinglist wo sich mächtig über SciFi und Fantasy unterhalten wird und ab nächster Woche gibt es regelmässige "SciFi-Lunches", und es ist vorgesehen, dass wir uns die komplette Babylon5-Serie abends nach der Arbeit in irgendeinem Konferenzraum per Beamer reinziehen...

...sounds like paradise to me! :-)

Sonntag, 18. Mai 2008

Bücher-Ecke: "Wir Deutschen - warum die anderen uns gern haben können" von Matthias Matussek

Aktuelle Version dieser Rezension hier:
http://biblioversum.blogspot.com/2009/11/matthias-matussek-wir-deutschen.html

Zunächst einmal war ich doch etwas skeptisch bei diesem Buch. Warum sollte ich es überhaupt lesen? Ich mag Patriotismen nicht und verachte Menschen, welche
es nötig haben "ihr Land zu lieben", um dadurch irgendwelche psychischen Mankos auszugleichen oder sich wichtig zu fühlen. "Vaterlandsliebe" war für mich
immer Zeichen eines tief sitzenden Minderwertigkeitsgefühl - schon mit 14 Jahren zitierte ich hier gerne Schopenhauer, der "Nationalstolz als einen Ersatzstolz
für den persönlichen Stolz eines Menschen" bezeichnete.

Warum sollte ich dieses Buch also lesen? Nun, zunächst einmal weil es mir von einem guten Freund zu Weihnachten geschenkt worden war, noch dazu einem Freund,
dessen literarisches Urteil ich zumeist teile und dessen Urteilen ich oft blind vertrauen konnte. Hatte er es mir mit einem Augenzwinkern geschenkt, oder hatte
er sich seit der Fussball-WM nun auch zu einem Patrioten gewandetl? Oder war das Buch gar seine beschwichtigende Antwort auf meine teilweise zugegebenermassen
oft harschen Blog-Beiträge?

Wie dem auch sei, da lag dieses Buch und so beschloss ich, es zwischen "Elric" und "Ulysses" quasi als "leichte Lektüre" einzuschieben.

Vielleicht war es auch ein halb ironisches Geschenk auf Grund meines Exils gewesen, denn ich muss zugeben dass ich mich selten so "Deutsch" fühlte wie hier.

Um was geht es nun in diesem Buch?
Matussek hat das Buch für die WM 2006 geschrieben - nun, nicht FÜR die WM, aber wohl doch auch anlässlich dieses Events. "Patriotismus" war und ist für Deutsche
ein schwieriges Thema. Während sich die uns umzingelnden Freunde teilweise doch sehr in ihrem Patriotismus baden, oft gar in blankem Nationalismus, werden auch
heute noch Leute, die sich in Deutschland offen als "Patrioten" bezeichnen, als alt- oder neu-Nazis gehandelt, oder es sind einfach verwirrte und historisch "dumme"
Gestalten.

In diesem Buch nun versucht Matussek, den Blick auf die deutsche Geschichte zu erweitern, und er arbeitet klar gegen die Auffassung, Deutschland als junge Nation zu
verstehen, welche aus dem grössten Verbrechen der Menscheitsgeschichte entstanden ist. Vielmehr ist es Matussek an der deutschen Kulturnation gelegen, welche ja
bereits lange vor der nationalen Einigung Bestand hatte.

Während die Briten ganz klar unter einer psychotischen Besessenheit mit einem fiesen "Nazi-Fetischismus-Virus" leiden (und selbst sehr starke Patrioten sind, die
sich zwar gerne an die Arthus-Legende erinnern aber über die britischen Blutbäder der Geschichte gerne auch mal hinwegsehen), fällt es den Deutschen nach wie vor
schwer, über jene dunklen Zeiten zwischen 1932 und 1945 hinaus zu sehen.
Wir werden nicht nur von Aussen mit Hitler und seiner "Familie" an blutrünstigen Generälen assoziiert, wir assoziieren uns auch selbst noch viel zu oft mit dem
Diktatoren-Gesindel und den irren Massen, welche ihnen folgten.

Matussek will diesen Teil der Geschichte nicht leugnen oder auslöschen, aber den Blick seiner Leserschaft einmal auf andere -ältere- Teile der deutschen Geschichte
lenken. Und er wehrt sich vehement und glaubhaft gegen das unter vielen Historikern nach wie vor verbreitete Urteil über "die Deutschen", dass die deutsche
Geschichte zwangsläufig auf Hitler und den Holocaust hinlaufen musste (am Besten schon seit Luther!).

Statt dessen spricht Matussek lieber über Heinrich Heine, und ich muss gestehen, sein Heine-Essay gehört zur leidenschaftlichsten und schönsten Liebeserklärung
an den jüdisch-deutschen oder deutsch-jüdischen, Deutschen jüdischen Glaubens oder wie auch immer, die ich je lesen durfte. Wie sehr konnte ich mich (auch in
meiner jetzigen Exils-Situation) mit Heine hier identifizieren: der nachts wehmütig in seinem Pariser Exil an Deutschland denkt, der (sprachlich eh!) ganz
Deutschland im Herzen trägt und daran leidet, dann aber bei einer Reise durch die deutschen Lande auch bitter über den "deutschen Michel" schimpft. Genau so
ergeht es mir ja auch bei jedem meiner Heimatbesuche! Die aus der Ferne als "gelobtes Land" vermisste Heimat wird bei Nähe betrachtet auch zu einem Tal der
Mißstände, und die Currywurst schmeckt auch nur in der Erinnerung und bei Fish&Chips so lecker...

Was das Buch für mich ausserdem zu einer vergnüglichen Lektüre machte, sind die in regelmässigen Abständen erfolgenden Attacken gegen die Engländer. Genußvoll
wird dieses arrogante Volk vorgeführt, nicht ohne Schalk im Nacken natürlich! Schön, dass der Autor hier aus eigener Erfahrung spricht anstatt mit Klischees
und Vorurteilen zu kommen.

Das das Buch ausserdem voller Interviews mit hochinteressanten Zeitgenossen (Harald Schmidt) und Zeitzeugen&Machern (Klaus von Dohnanyi) sowie deutschen "Klischee"-
Promis (Heidi Klum) ist, macht es nur noch reizvoller.

Die an alle gestellten Fragen "Sagen Sie mal einen unverkrampften Satz über Deutschland!", die heitere Art des Autors und sein hervorragender Schreibstil führen dazu, dass ich das Buch allen ans Herz legen möchte. Man findet hier ein schönes Bild, Momentaufnahmen und Reiseberichte aus einer ehemals gespaltenen Nation, 15 Jahre nach der Wiedervereinigung.

Auch wenn meine Lebensphilosophie sich stark an Jiddu Krishnamurti orientiert und ich daher strikt gegen eine Identifikation mit "Nation", "Religion" etc... bin, (und hierin auch nicht mit dem Autor übereinstimme), so muss ich doch zugeben, dass mir das Buch grosses Vergnügen bereitet hat, und das liegt v.a. daran:
bei allem Spott über die Engländer, bei allem Zynismus, ist Matussek vor allem eins: ein Humanist. Ihm liegt stets der Mensch am Herzen, und diese Menschlichkeit durchzieht wie ein feiner Geruch das gesamte Buch. Beim Lesen des Buches denke ich über seinen Autor: das ist ein Mensch, den ich gerne einmal kennen lernen würde - was kann einem ein Buch denn schon besseres bieten?

Samstag, 17. Mai 2008

Frühling, Serien, Beförderung...

Nach einem kurzen Gastspiel an der Japanologie Tübingen (der "Arbeitskreis Japanische Religion" hatte sein alljährliches Treffen und ich durfte über meine Magisterarbeit und meinen Job bei Google vortragen), bei dem ich leider kaum Freunde treffen konnte vor Plänen, Terminen etc... (ein grandioser Abend meines Vaters im Tübinger Sudhaus war das absolute Highlight und den hohen Eintrittspreis mehr als wert, doch dazu mehr in einem gesonderten Thread) bin ich nun also schon seit 5 Tagen zurück in "Paradise City"...

Und das Wetter ist erstaunlich schön diese Tage, seit einer Woche jeden Tag Sonne und kaum Regen. OK im Vergleich zu Deutschland ist es hier kühler, da fast ständig ein Wind geht, aber dennoch können wir zum ersten Mal dieses Jahr unseren Garten geniessen.

Heute habe ich wiedermal gemerkt, dass mehr Schwabe / Deutscher in mir steckt als ich dachte. Der Rasen vor unserem Haus sowie in unserem Garten schrie geradezu nach einem Rasenmäher, und der heutige schöne Samstag bot sich da natürlich mehr als an. Also den alten Elektro-Rasenmäher aus dem Schuppen geholt und frisch ans Werk gemacht (nachdem ich den Vormittag mit der vorletzten "Lost"-Folge der 4. und der letzten "Supernatural"-Folge der 3. Staffel verbracht hatte...). Und beim Arbeiten hatte ich sogar richtiggehend Spass daran, das garstige Grün umzumähen und die Reste bis zur totalen Vernichtung zusammenzuharken...  :-)

Und nur das Fehlen eines geeigneten Besens hielt mich davon ab, die Straße zu fegen - hier kam ganz klar die Kindheit und Jugend im Schwäbischen zum Vorschein, allerdings kühlte sich mein Mut nach getaner Arbeit dann doch wieder, und jetzt stelle ich mir viel existentiellere Fragen:

WAS UM GOTTES WILLEN SOLL ICH DENN JETZT GUCKEN??

Lost ist in zwei Wochen erstmal mit der 4. Staffel fertig, Supernatural (super letzte Folge, mal wieder mit dem Klassiker "Carry On Wayward Son" von Kansas eröffnet, und mit einem geradezu "Hellraiser-esquen" Ende) geht erst im September weiter, dasselbe gilt für "Heroes" und "Prison Break". Gar nicht zu reden von der allzu kurzen "Terminator - The Sarah Connor Chronicles" - Serie, die wegen des vermaledeiten Writer-Streiks nach nur 9 Episoden endete und deren Schicksal weiterhin ungewiss scheint (super war der Johnny-Cash-Song am Ende der letzten Episode...).

DS9 hatte ich mir nun noch die 7. Staffel auf DVD geholt (bei amazon.co.uk für ca. 25.- Euro neu inklusive Porto...unglaublich...und deutsche Sprache war auch dabei, nicht dass ich das nutze, aber amazon.co.uk ist mehr als nur eine "Alternative" zum Deutschen Markt in Sachen Serien-Staffeln).

Also, ich bin offen für Tipps jeglicher Art! Dank Pirate-Bay und BitLord hol ich mir Serien in schönster Qualität relativ flott auf die Platte, es stellt sich nur die Frage, welche Serien sich wirklich lohnen... Battlestar Galactica? Die paar Folgen die ich sah haben mich nicht wirklich begeistert. "The Shield"? Ja gute Serie aber irgendwie hab ich keinen Bock auf "real life Bullen-Kram"... Dr. House soll ja keine "Arztserie" im klassischen Sinn sein, aber trotzdem hab ich Bedenken, damit jetzt noch zu beginnen... und die Housewives hab ich schon lange AdActa gelegt, Weeds fand ich scheisse und da steh ich jetzt und weiss nicht weiter :-)

Achja vorgestern wurde ich befördert, bin jetzt kein Trainee mehr, bekomme also ein paar Kröten mehr jeden Monat (pünktlich zum Rückzahlungsbeginn für mein Abschlussbafög und Bildungskredit ab diesen Monat... also eine Nullrechnung) und v.a. den wesentlich höheren Quartalsbonus - es geht also aufwärts, langsam zwar aber immerhin... habe mir sagen lassen dass WEIT ausserhalb von Dublin (also z.B. in Wexford) die Mieten ganz normales Niveau hätten, ich könnte also bei Wohnen dort monatlich ca. 700-800 Euro sparen, müsste aber ca. 3 Stunden täglich im Zug verbringen... sobald ich in der Lage bin, mir einen Umzug auch wirklich leisten zu können, werde ich diese Option ernsthaft andenken. Wär schön, zur Abwechslung auch mal Geld auf die Seite legen zu können...

So, dann werd ich mich mal wieder dem Samstag zuwenden. Prost! (die Beförderung natürlich gestern abend noch mit einigen Pints gefeiert...)

Samstag, 3. Mai 2008

Heimweh

"Heimweh" - welch seltsames Wort. Es ist so sehr deutsch, dass es einem im Allgemeinen Sprachgebrauch kaum auffällt, das "deutsch-sein" dieses Wortes.

Heimweh klingt so sehr nach "Wehmut", es schwingt ein gut Stück Heine darin.

Das Englische "homesick" ist eigentlich treffender, denn ähnlich wie der culture shock ist die homesickness in der Tat ähnlich einer Krankheit.

Heimweh ist fies, oft überfällt es mich, wenn ich es am Wenigsten erwarte.

In Irland ist jetzt Frühling, und seit ein paar Tagen sogar "unzynischer" Frühling, d.h. der Himmel ist öfter blau als bewölkt, und es scheint richtiggehend die Sonne. Abends ist es oft noch bis 20 Uhr hell, und mit Sweater schwitzt man sogar in den Straßen.

Die Bäume spriessen, Kirsch- und Apfelblüte wenn ich mich nicht täusche, und die Menschen wirken entspannter, fröhlicher.

Heute bin ich am Meerufer entlang zum Supermarkt gegangen und war eigentlich in guter Stimmung. Schließlich werde ich nächste Woche für ein paar Tage die Familie in Deutschland besuchen.

Dann im Supermarkt (ich hatte meine tolle Kundenkarte vergessen und konnte nicht wie sonst den elektronischen Checkout benutzen) warte ich in der Schlange an der Kasse und während ich mit Gedanken ganz woanders bin (nächste Woche halte ich an meiner Alma Mater einen Vortrag über meine Magisterarbeit und meinen derzeitigen Brötchengeber), fällt mein abwesender Blick auf die Einkaufswägen der Menschen vor mir.

Eine kleine, ältere, blonde Frau in der Schlange vor mir hat 3 Riesenpackungen weisses Toasbrot, 2 Gallonen Milch in den hier üblichen Plastikflaschen, einen gekochten Schweineschinken und einige Packungen der typisch irischen Schweinswürstchen im Wagen. Irischer geht es nicht. Der Blick schweift auf die Einkaufswägen anderer Menschen. Ähnliche Resultate (in meinem Wagen sind magere 250 Gramm Schweinefleisch, eine Fertigsauce für englisches Curry, indisches Naan-Brot und etwas Gemüse...) bei all den anderen (irischen) Supermarktbesuchern: alle haben sie so typisch irische Produkte in ihren Einkaufswägen, als wäre die Szene für eine Fernseh-Show gestellt worden!

Und plötzlich ist es da, das Heimweh. Es durchzuckt mich wie in Blitz aus sprichwörtlich heiterem Himmel, ich fühle mich - fremd. Ich bin fremd.

Natürlich weiss ich, dass alle anderen wissen, dass ich fremd bin. Ich schaue die Menschen an - den etwas dicken Typ an der Kasse, der lockige Kerl, der die Sachen für einen in die Einkaufstüten packt, und mich irgendwie an Pippin aus den 'Herr der Ringe'-Verfilmungen erinnert, die Leute vor und neben mir - 'irische Stereotypen'.

Es ist ein seltsames Gefühl, dieses Heimweh. Es ist Sehnsucht. Nicht nach "Deutschland" (ein Begriff, mit dem ich, Hitler hin, Matussek her, nix anfangen kann), nicht nach "Heimatboden".

Es ist ein Sehnen nach dem mir bekannten Kulturkreis.

Nein. Es ist das schlagartige Bewusstwerden, das körperliche Fühlen der 1200 Kilometer zwischen meinem jetzigen Seins-Punkt und dem Ort meiner Kindheit, meiner Eltern.

So gesehen ist Heimweh ein Gefühl, dass ich sicher auch in Berlin bekommen kann. Denn nur weil es dort mehr Nutella und weniger irisches Schweinefleisch gibt, heisst das ja noch lange nicht, dass ich in Berlin "heimisch" werden könnte.

Es ist auch die Situation: ich bin ja nicht nur für ein Jahr hier, wie damals in Japan (wo "Heimweh" sicher auch ab und an im Spiel war, allerdings hatte es dort mehr gespielten Charakter, ich konnte mich dort in meinem künstlichen Heimweh und Weltschmerz im Grunde auch sauwohl fühlen).

Hier und jetzt ist mir elend zu Mute, da hilft auch kein Ryanair. Es ist das Erkennen, dass ich in der Tat ausgewandert bin. Fini. No turning back. Zumindest nicht "einfach so": schnauze voll, zurück nach Hause - schnell und billig ist das nicht zu haben (und meine Bücher opfere ich auch dem Heimweh nicht).

Ja ich bin immer noch stolz, dass ich dem Arbeitslosenverwaltungsamt ein Schnäppchen geschlagen habe und nun bei der besten Firma der Welt arbeite. Ich bin immer noch der Meinung, dass es in Deutschland zu viele Dinge gab, vor denen ich davon ausgewandert bin. Ich bin mir immer noch bewusst, wie eingeengt und gefangen ich mich in Schwaben immer gefühlt habe und auch immer fühlen werde.

Und plötzlich muss ich an Heine denken. Der hat es in Deutschland auch nicht mehr ausgehalten, um dann in der Fremde, im Exil, sich regelrecht danach zu sehnen.

Ein in der Tat seltsames Gefühl, Heimweh.

P.S.

Inzwischen bin ich mir bewusst, dass es in meinem Fall mehr mit den Menschen, welche ich zurück lies, zu tun hat als mit irgendwelchen nationalen oder regionalen Besonderheiten. Familie und Freunde - sie sind und bleiben meine wahren Heimat... ihr fehlt mir.