Mittwoch, 25. Juni 2008

George Carlin - ich bin begeistert!

Leider erst nach seinem Tode entdecke ich diesen brillianten Comedian.

Einen seiner besten Auftritte hat doch tatsächlich jemand komplett bei Google Video hochgeladen:

http://video.google.com/videoplay?docid=-8683046848311681223
http://video.google.com/videoplay?docid=-5897849765437265993

It was a lousy game...

OK wir haben gewonnen, schön.

Aber mal Hand aufs Herz: schön war das nicht. Zu viele Fouls, zu wenig Zauber, uninspiriertes Rumgekicke und die Türken haben besser gespielt!

Deutschlands größte Handicaps kann man in zwei Worte fassen:

Lehmann und Löw....

Mitten in Europa: Türkei

Um die etwas arg schnulzigen "Anti-Rassismus"-Reden der Mannschaftskapitäne zu konterkarieren, musste ich mich zunächst einmal spontan übergeben, und als Gegenmittel kann ich hier nur politisch nicht ganz korrekte Bilder veröffentlichen! :-)

Die Jungs vom Bahnhof Zoo...

Mittwoch, 18. Juni 2008

Henryk M. Broder über Antisemitismus

Groß, ganz groß, was Herr Broder vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages zum Thema "Antisemitismus" zu sagen hatte.

Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Broder gebe ich hier seine Rede kommentarlos wieder.
Ach, EIN Kommentar sei mir erlaubt: mehr Menschen mit der Chuzpe eines Herrn Broder bräuchte Deutschland, bräuchte jedes Land. Aber es ist ja so viel bequemer, solche Themen als Teil der europäischen Geschichte zu betrachten und sich davor zu drücken, im hier und heute klar Stellung zu beziehen...

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Meine Damen und Herren, liebe Kollegen, sehr geehrte Frau Köhler, sehr geehrter Herr Edathy,

ich danke Ihnen für die Einladung zu dieser Anhörung. Es ist mir eine Ehre, zu Ihnen sprechen zu dürfen. Ich weiß, dass es einige Irritationen wegen meiner Teilnahme gegeben hat. Aber ich bin sicher, dass Sie am Ende meines Statements es nicht bereuen werden, mich eingeladen zu haben.

Es ist nicht die erste Anhörung zum Thema Antisemitismus, und es wird nicht die letzte bleiben. Seit der Schriftsteller und bekennende Judenfeind Wilhelm Marr im Jahre 1879 die Schrift „Der Sieg des Germanenthums über das Judenthum – Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet“ veröffentlichte und damit zum Wortführer des politischen Antisemitismus im Kaiserreich avancierte, hat es zahllose Versuche gegeben, den Antisemitismus zu definieren, zu erklären und zu neutralisierten – sie sind alle gescheitert. Wäre dem nicht so, säßen wir heute nicht hier. Jede Diskussion über den Antisemitismus fängt mit einer Begriffsbestimmung an, viele kommen nicht darüber hinaus, und am Ende aller Bemühungen, das Phänomen in den Griff zu bekommen, steht die Erkenntnis: „Antisemitismus ist, wenn man die Juden noch weniger leiden kann, als es an sich notwendig ist.“

Ich möchte mich deswegen auf zwei Punkte konzentrieren, auf die ich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte, zwei Argumente, die man beachten muss, wenn man nicht eine virtuelle Debatte führen will.

Erstens: Wir haben es beim Antisemitismus nicht mit einem Vorurteil, sondern mit einem Ressentiment zu tun. Vorurteile sind harmlos; man braucht sie, um sich im Leben zurechtzufinden. Ich habe Vorurteile, Sie haben Vorurteile, jeder Mensch hat Vorurteile. Und wir stören uns nur an negativen Vorurteilen. Wenn ich Ihnen sage, dass die Deutschen fleißig, diszipliniert und gastfreundlich sind, werden Sie mir erfreut zustimmen. Wenn ich dagegen sage, dass die Deutschen geizig, humorlos und kindisch sind, werden Sie sich vermutlich empören. Das, werden sie sagen, ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Mit den Juden ist es genauso. Positive Vorurteile – das Volk des Buches, das Volk des Witzes – hören wir uns gerne an; negative, die unsere Neigung zu schlechtem Benehmen thematisieren, fassen wir als Beleidigung auf.

Der Unterschied zwischen einem Vorurteil und einem Ressentiment ist folgender: Ein Vorurteil zielt auf das Verhalten eines Menschen, ein Ressentiment auf dessen Existenz. Der Antisemitismus gehört in die Kategorie der Ressentiments. Der Antisemit nimmt dem Juden nicht übel, wie er ist und was er tut, sondern dass er existiert. Der Antisemit nimmt dem Juden sowohl die Abgrenzung wie die Anpassung übel. Reiche Juden sind Ausbeuter, arme Juden sind Schmarotzer, kluge Juden sind überheblich und dumme Juden – ja, die gibt es auch – eine Schande für das Judentum. Der Antisemit nimmt dem Juden prinzipiell alles übel, auch das Gegenteil. Deswegen bringt es nichts, mit Antisemiten zu diskutieren, sie von der Absurdität ihrer Ansichten überzeugen zu wollen. Man muss sie ausgrenzen, sie in eine Art sozialer Quarantäne isolieren. Die Gesellschaft muss klar machen, dass sie den Antisemitismus und den Antisemiten verachtet, so wie sie die Prügelstrafe als Mittel der Erziehung und die Vergewaltigung – auch die eheliche – verachtet, wohl wissend, dass sie nicht alles kontrollieren kann, was hinter zugezogenen Gardinen und unter vier Augen passiert.

Zweitens: Wenn Sie dem Antisemitismus beikommen wollen, müssen Sie einsehen, dass er keine fixe Größe ist, wie der Urmeter in Paris oder die Definition für Volt, Watt und Ampere. Wie alle sozialen Phänomene unterliegt auch der Antisemitismus einem Wandel. Auch Armut ist heute nicht mehr das, was sie zur Zeit von Oliver Twist oder Aschenputtel war.

Der Antisemitismus, über den wir immer noch am liebsten reden, stammt aus der Asservatenkammer des letzten und vorletzten Jahrhunderts. Es ist, um mit Bebel zu sprechen, der Sozialismus der dummen Kerle, die noch immer einem Phantom nachjagen. Der gewöhnliche Antisemit hat vom Gegenstand seiner Obsessionen keine Vorstellung, nur eine diffuse Ahnung. Er tobt sich aus, indem er Hakenkreuze an Bauzäune malt und „Juda verrecke!“ auf Grabsteine schmiert – ein Fall für die Polizei und das örtliche Amtsgericht, nicht mehr. Niemand wird sich mit Rabauken solidarisieren, die den Arm zum Hitlergruß heben und dabei „Juden raus!“ schreien. Diese Art des Antisemitismus ist hässlich, aber politisch irrelevant, ein Nachruf auf sich selbst.

Der moderne Antisemit dagegen tritt ganz anders auf. Er hat keine Glatze, dafür Manieren, oft auch einen akademischen Titel, er trauert um die Juden, die im Holocaust ums Leben gekommen sind, stellt aber zugleich die Frage, warum die Überlebenden und ihre Nachkommen aus der Geschichte nichts gelernt haben und heute ein anderes Volk so misshandeln, wie sie selber misshandelt wurden. Der moderne Antisemit glaubt nicht an die „Protokolle der Weisen von Zion“, dafür fantasiert er über die „Israel-Lobby“, die Amerikas Politik bestimmt, so wie ein Schwanz mit dem Hund wedelt. Der moderne Antisemit gedenkt selbstverständlich jedes Jahr der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar, zugleich aber tritt er für das Recht des Iran auf atomare Bewaffnung ein. Denn: „Was man Israel oder Pakistan gewährt, kann man dem Iran nicht verweigern“ – Originalton Norman Paech. Oder er dreht kausale Zusammenhänge um und behauptet, die atomare Bedrohung gehe nicht vom Iran, sondern von Israel aus – wie es Professor Udo Steinbach vor kurzem in einer Sendung des WDR getan hat.

Der moderne Antisemit findet den ordinären Antisemitismus schrecklich, bekennt sich aber ganz unbefangen zum Antizionismus, dankbar für die Möglichkeit, seine Ressentiments in einer politisch korrekten Form auszuleben. Denn auch der Antizionismus ist ein Ressentiment, wie der klassische Antisemitismus es war. Der Antizionist hat die gleiche Einstellung zu Israel wie der Antisemit zum Juden. Er stört sich nicht daran, was Israel macht oder unterlässt, sondern daran, dass es Israel gibt. Und deswegen beteiligt er sich so leidenschaftlich an Debatten über eine Lösung der Palästina-Frage, die für Israel eine Endlösung bedeuten könnte, während ihn die Zustände in Darfur, in Zimbabwe, im Kongo und in Kambodscha kalt lassen, weil dort keine Juden involviert sind. Fragen Sie doch mal den außenpolitischen Sprecher der Linken, wie viele Stellungnahmen er in den letzten Monaten zu „Palästina“ abgegeben hat und wie viele zu Tibet. Danach reden wir weiter.

Früher – sagen wir: zurzeit von Wilhelm Marr, Karl Lueger und Adolf Stoecker – war alles ganz einfach. Es gab die Juden, die Antisemiten und den Antisemitismus. Nach 1945 gab es dann aus den bekannten Gründen einen Antisemitismus ohne Juden, und heute haben wir es wieder mit einem neuen Phänomen zu tun: einem Antisemitismus ohne Antisemiten. Neu ist auch das Berufsbild des Freizeitantisemiten, der tagsüber seiner regulären Arbeit nachgeht – unter Umständen sogar bei einer Bundesbehörde – und nach Dienstschluss „israelkritische“ Texte verfasst, die dann auf obskuren antizionistischen Websites erscheinen. Niemand will ein Antisemit sein, aber in der Hall of Shame der Antizionisten wird der Platz langsam knapp.

Antisemitismus und Antizionismus sind zwei Seiten derselben Münze. War der Antisemit davon überzeugt, dass nicht er, der Antisemit, sondern der Jude am Antisemitismus schuld ist, so ist der Antizionist heute davon überzeugt, dass Israel nicht nur für die Leiden der Palästinenser, sondern auch dafür verantwortlich ist, was es selbst erleiden muss.

Die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch an den Satz erinnern, mit dem ein grüner Politiker, der noch immer dem Bundestag angehört, zurzeit des Golfkrieges die irakischen Raketenangriffe auf Israel Anfang 1991 kommentierte: „Die irakische Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels.“ Derselbe grüne Politiker sprach sich damals auch gegen die Lieferung von Defensivwaffen wie den Patriot-Raketen an Israel aus, weil diese ebenfalls zur Eskalation der Lage beitragen würden. Heute, 17 Jahre später, hören und lesen wir ähnliche Sätze über Raketenangriffe aus dem südlichen Libanon und dem Gazastreifen auf Israel – dass sie die logische, fast zwangsläufige Folge der Besatzungspolitik Israels seien und dass Israel gut daran täte, nicht zu reagieren, um eine Eskalation zu vermeiden. Denn der moderne Antisemit verehrt Juden, die seit 60 Jahren tot sind, nimmt es aber lebenden Juden übel, wenn sie sich zur Wehr setzen. Er ruft „Wehret den Anfängen!“, wenn eine handvoll Hobbynazis in Cottbus aufmarschiert, rechtfertigt aber die Politik des iranischen Präsidenten und den Fortgang der Geschäfte mit dem Iran.

Meine Damen und Herren, wir werden das Problem des Antisemitismus nicht lösen, nicht bei dieser Anhörung und nicht bei der nächsten. Aber allein, dass Sie sich mit diesem Thema befassen, obwohl es andere und wichtigere Probleme gibt, die behandelt werden wollen, ist ein gutes Zeichen. Wenn ich Ihnen in aller Demut und Bescheidenheit eine Empfehlung geben darf: Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben.

Das Ende der Religion

Ich möchte hier auf einen interessanten Artikel hinweisen, dem ich zwar nicht 100%ig zustimme, aber für sehr interessant halte:

http://www.edge.org/3rd_culture/paul07/paul07_index.html

Vor allem die Formulierung der Autoren, Agnostiker und Atheisten quasi als "Mitglieder" von Religion zu bezeichnen, halte ich für fatal.

Ich selbst schwanke zwischen diesen beiden Polen, halte es jedoch für fatal, das Fehlen von Religiosität in einem Menschen als Form von Religion zu bezeichnen.

Andere Passagen des Artikels haben mich so amüsiert, dass ich sie hier zitieren möchte:

"One Great Faith has risen from one eighth to one fifth of the globe in a hundred years, and is projected to rise to one quarter by 2050. Islam. But education and the vote have little to do with it. Generally impoverished and poorly educated, most Muslims live in nations where democracy is minimalist or absent. Nor are many infidels converting to Allah.  Longman was correct on one point; Islam is growing because Muslims are literally having lots of unprotected sex. The absence of a grand revival of Christ, Allah and Vishnu worship via democratic free choice brings us to a point, as important as it is little appreciated — the chronic inability of religion to recruit new adherents on a consistent, global basis."



"Weil Muslime jede Menge ungeschützten Sex haben" - eine köstliche Formulierung. Würde mich jetzt interessieren, wie es in solch einer Vielweiberkultur ohne Schutz beim Sex AIDS-mässig so ausschaut. Einige "Insider" aus muslimischen Kreisen behaupteten mir gegenüber ja steif und fest, im Islam gäbe es weder so "Krankheiten" wie Homosexualität, AIDS oder Kindesmissbrauch. Jaja, und morgen regnet es Schweine hahaha... Allah würde sich im Grabe drehn wenn er den Schwachsinn hören könnte, den seine Anbeter teilweise so von sich geben (same goes for good ol' Jehova...).


Montag, 9. Juni 2008

"Yes" or "No" - Ireland's vote for the Lisbon treaty

This week a quit curious vote is held in Ireland: the country is voting if or if not the EU "Lisbon Treaty" will be accepted by the people of Ireland or not.

It is curious because Ireland, this small and rather insignificant country at the western outer ring of Europe is the only EU-country where a public vote is held.

And living in Ireland since last August I fear that the result will be a clear "No".

And that would not only be a shame for Ireland and the opening of another expensive and tiresome round of EU-wide negotiations, it would clearly show how unthankful the Irish are for all the EU has done for them.

Not even one generation (defining "a generation" to be a timespan of approximately 30 years) ago, Ireland was still the poorest country in the west-european hemisphere, a real "3rd world country" to be honest.

Everybody was leaving the country because there was no work and there were no jobs to find on this rainy island.

Somewhere after the 80s the "Celtic Tiger" hit the country more by surprise - and most Irish people think even today (or especially today?) that it was their own effort who brought them wealth the country hasn't known since people settled here.

After centuries of slavery under the British, Ireland gained his "freedom" from the crown but ended up the poorhouse of Europe, and Irish people were to be found everywhere in the world but in Ireland.

Nowadays, it has become the contrary: foreigners are coming to Ireland to an extend unknown so far, and the Irish - which always had the reputation of being a people caring about guests more than any other folk on this planet - turned out to be racist and ignorant, not accepting strangers as being equipped with equal rights then themselves.

But back to Lisbon and the Irish way towards the EU.

Let's make it clear: Ireland ows EVERYTHING to the EU money (which comes, btw, mainly from Germany, but this goes without saying...) which was pumped into the country until the 10 new member states in the east joined the EU in 2004.

Since then, economy has been slowing down, and only the fact that all the US-american multi-nationals were already established in the country and the low taxes helped not losing all the international capital at once.

But with the US-recession and crazily inflated property prices esp. in the Dublin region, with Polish workers finally going back home to Poland and construction slowing down rapidly, they seem to feel that the "old days" may yet come back again. No more "big EU money", less foreign investment - since I live here news are regularely full with documentaries picturing a dark and difficult future.

And then came Lisbon - and the astonishing thing is that all of a sudden the Irish seem to forget WHO made them rich. In all the discussions I hear, there is a underlying racist tone, and a VERY BRITISH manner towards the EU, saying "yes" to Europe only in cases where money is to be made, but being absolutely not interested in a really open and reformed Union.

The Lisbon treaty is seen to be "useless at its best, but probably harmfull for Ireland"!

Mainly because smaller member states (like Ireland) will loose their direct EU-commissioner: the reduction of commissioners is one of the outcomes of the Lisbon treaty, and from a EU-perspective it is a necessity, because a big EU can't really act like it should if ALL of the commissioners always have to be of the same opinion...

Ireland is, once more, SO TERRIBLY BRITISH (like is most of it's culture, sorry to say that: after centuries of slavery you may struggle as much as you can - most parts of your every-day-culture are deeply deeply British, how can it be differently?).

And you, Irish people, share the same one-sided, egocentric, insular perspective towards the EU.

So I fear that with your vote this Thursday, you will not choose to be a vital part at the core of Europe, but only the tiny, unimportant but nervingly rainy island at the edge of the world that you've always been...

Montag, 2. Juni 2008

Job bei der Dharma-Initiative?

LOST-Fans aufgepasst, die DHARMA-Initiative sucht neue Mitarbeiter:

http://www.octagonglobalrecruiting.com/

Bin mal gespannt, ob sich jemand von denen bei mir meldet!