Dienstag, 19. Februar 2008

WinterWetter

Dafür, dass ich hier über mein Leben in Irland schreibe, steht noch erstaunlich wenig über das Wetter in diesem Blog. Dabei sind Gespräche über das Wetter in Irland fast schon etwas tiefsinnig-philosophisches - zumindest wird man kaum ein Gespräch mit einem Iren führen können, ohne das Thema "Wetter" in irgendeiner Art und Weise zu behandeln.

Kaufe ich beim Tante-Emma-Laden um die Ecke Milch und Frühstücksspeck ein, und es regnet gerade nicht, muss ich mir schonmal anhören, was für einen "fine day" wir heute haben.

Und natürlich leiden die Iren gerade unter der bitteren Winterkälte. Pudelmützen und Schals sind angesagt - dabei haben wir an besonders kalten Tagen gerade einmal 1 Grad, manchmal sogar ein oder zwei Grad unter Null.

Dennoch war ich diesen Winter eigentlich dauererkältet, jedoch lag dies weniger an der Temperatur denn am Wind. Der pfeift hier übelst vom Atlantik Richtung Osten, manchmal fast schon orkanartig. An wärmeren Tagen kommt er auch mal von Süden, also von Spanien hier an.

Jetzt im "Winter" ist es morgens besonders gern nebelig. Ich liebe es, morgens gegen 8 das Haus zu verlassen und in die Stille Welt des Nebels einzutauchen. Alles ist so schön gedämpft. Und dazu tönt hier dann im Minutentakt das Nebelhorn von irgendwo herüber, um die Schiffe vor dem berüchtigten irischen Seenebel zu warnen.

Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war der kein Spass für die irischen Fischer. Oft kommt der Nebel schlagartig auf, und wenn man dann auf seinem kleinen Fischerboot gerade auf hoher See ist, kann es sein, dass man den Weg zurück an Land nicht mehr lebend findet.

Heutzutage hat das für mich zumindest was sehr angenehmes. Morgens auf den Zug zu warten, die Seevögel gerade noch so zu erkennen und dann dieses tiefe Tönen des Nebelhorns. Fantastisch...

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