Donnerstag, 25. Oktober 2007

"Operational problems" oder warum Bahnfahrn nicht immer lustig ist...

Der irische ÖPNV ist nicht gut. Das war kein Geheimnis, dies aber jetzt täglich selbst zu erleben, hat nochmal eine ganz andere Qualität.

Ich benutzte täglich die DART, eine Art S-Bahn-Zug, der Dublin mit den nördlich und südlich gelegenen Aussenbezirken und Städten entlang der Küste verbindet.

Touristen kann ich die Fahrt (v.a. in den südlich gelegenen "Ferien"ort Bray) nur wärmstens empfehlen, denn die Bahn fährt eine atemberaubend schöne Küstenstrecke entlang.

Ist man jedoch auf die Bummelbahn angewiesen, um pünktlich zur Arbeit erscheinen zu können, steht man oft nur noch kopfschüttelnd auf dem Bahnsteig.

Bei meiner Ankunft in Irland sah ich irgendwo ein Plakat, auf welchem die irische Bahn stolz verkündete, im letzten Jahr seien über 80% ihrer Züge pünklich gewesen.

Entweder machen die DART-Züge 20% des irischen Bahnwesens aus oder es hat sich seitdem was ganz grundsätzliches zum Schlimmeren gewandt. Kein Tag vergeht, ohne dass ich auf dem Bahnsteig stehe und Meldungen höre wie diese:

"We are sorry to announce that the train to HOWTH is delayed for 10 minutes due to operational problems"

Zielort und Länge der Verspätung variieren, gleich ist immer der Schluss: "operational problems".

Was diese wohl sein könnten? Nun, das Verhalten so mancher einfahrenden Bahn beurteilend (z.B. erst halten, ohne die Türen zu öffnen, dann nochmal anfahren um 10 Meter vor- oder zurückzufahren. Dann Pause. Dann endlich Türen öffnen) könnte der Grund durchaus in einem dem Guiness-Konsum nicht abgeneigten Zugfahrer liegen.

"Operational problems"... praktisch, quadratisch, nichtssagend.

Und überhaupt - was für "operational problems" kann es denn schon geben bei einem Bahnsystem, welches ähnlich kompliziert ist wie die Schönbuchbahn zwischen Böblingen und Dettenhausen? Es gibt gerade mal zwei Hauptstrecken, im Grunde müssen die Jungs nur Hin- und Herfahren...

1 Kommentar:

  1. Ach herrjeh. Hier ist es gerade auch ein stetes Hoffen und Bangen, dass die Bahn endlich ihren Krempel regelt. Streiks hier, Streiks da... und ich fahre Anfang November mit Konstantin in die Heimat, da wäre ein Bahnstreik fatal. Und wie war das noch gleich: Du hast eh keine "festen" Arbeitszeiten? Ho humm.

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