Sonntag, 27. Dezember 2009

Kapitalismus erreicht Vogelwelt!

Als ich am Weihnachtstag während der Zubereitung unserer diversen Speisen aus dem Küchenfenster blickte, sah ich ein Amselpärchen um unser Auto herumhüpfen, auf der Suche nach etwas essbarem. Auch das Stück Grün links vom Auto grasten die beiden Vögel ab.

Mir fiel spontan ein, dass ich noch "Meisenknödel" vom letzten Jahr übrig hatte und hab einen davon direkt ins Grün neben das Auto gelegt - schließlich sollen sich zu Weihnachten nicht nur die Menschen den Bauch vollschlagen.

Das Futter wurde begeistert aufgenommen, auch heute morgen noch war das Amselpärchen vollauf damit beschäftigt, den Futterball zu bearbeiten. Als ich beim Kaffeekochen einen Blick auf das Treiben vor meinem Küchenfenster warf stellte ich jedoch mit Erstaunen fest, dass neben dem Meisenknödel nun auch ein kleines Geldstück lag.

Hatten die Vögel mich bezahlt? Hat sich ein Nachbar einen Scherz erlaubt?

Nein, ich denke die Wahrheit ist ganz und gar erschreckend: der Ungeist des Kapitalismus hat nun auch die Welt der Vögel erreicht!
Vorbei ists mit lustigem Tirillieren und Singen kostenlos. Nur noch gegen bare Münze (oder Futter, das muss noch per Experiment herausgefunden werden) sind unsere gefiederten Freunde von  einst dazu bereit, uns mit ihrem Gesang zu erfreuen.

Im Gegenzug dürfen spendable Zeitgenossen mit Kleingeld rechnen, denn umsonst nehmen die Nachfahren der Dinosaurier keine Futteralien mehr an. Das "bessere System" hat nun auch die Tiere überzeugt... *seufz*

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