Montag, 7. Dezember 2009

TCM in Dublin

Die Chinesen sind ja inzwischen die größte Ethnie an Einwanderern in Irland, denn seit dem Ende des irischen Wirtschaftswunders 2008 sind viele polnische Einwanderer wieder zurück in ihre Heimat jenseits der Oder-Neiße gegangen.

Zwar bleiben die Chinesen "unter sich" und man (in diesem Falle: der durchschnittliche Ire) hat mit ihnen im Alltag eigentlich keinen Kontakt, jedoch gibt es zwei essentielle Schnittpunkte, an denen einem die Chinesen hierzulande begegnen: beim Take-Away und in den Einkaufszentren und -straßen in Form von Akupunktur- und TCM-Retail-Geschäften.

Auch in "unserem" Standard-Einkaufszentrum auf der Northside, welches v.a. wegen des großen 24-h-Tesco - Supermarktes für uns interessant ist, gibt es ein solches Geschäft.

Und nach fast zweieinhalb Jahren auf der Insel bin ich nun zum ersten Mal dort Kunde gewesen.

Hintergrund:
In 2009 war ich ungewöhnlich oft krank, meist Grippe oder anginaartige bakterielle Infekte. Daher habe ich dieses Jahr ungewöhnlich oft Antibiotika genommen, mit dem Ergebnis, dass ich nun noch anfälliger für Infekte zu sein scheine. Gerade vor knapp 2 Wochen habe ich meinen letzten Antibiotika-Parcours beendet (und mit "Pro-Biotika" im Anschluss vergeblich versucht, mein Immunsystem danach positiv zu beeinflussen), aber dieses Wochenende meldeten sich wieder dieselben Beschwerden: Halsschmerzen beim Schlucken, Schnupfen und "Dumpfschädel". Es war zum Mäuse melken!

Auf Anregung meiner Frau bin ich dann einmal zu so einem "Gesundheits-Chinesen" gegangen, und dort hat mich der dort arbeitende "Arzt" dann ausgefragt und auch in den Hals geschaut (sicherlich ein heikles Thema, denn offiziell ist er bestimmt kein zugelassener Arzt). Er meinte, er würde mir eine maßgeschneiderte Kräutermischung anfertigen und ich solle in 30 Minuten wiederkommen, was ich zum Einkaufen nutzte.

Als ich zurück kam, waren die Angestellten dort noch voll mit der Herstellung meiner Medizin beschäftigt. 7 Tage lang soll ich die Medizin nehmen, und für jeden Tag hatten sie einen Pappteller auf dem Tresen ausgebreitet. Die Mitarbeitern nahm eine Unmenge an mir unbekannten und teilweise recht abenteuerlich anzusehenden Kräutern aus den Regalen und häufte auf dem Teller beachtliche Stapel an Kräutern an. Für jeden Tag ein Teller, der Inhalt wurde in 7 Papiertüten verteilt und ich aufgefordert, jeden Tag einen Sud herzustellen und die eine Hälfte sofort, z.B. abends, die andere Hälfte am Morgen danach zu trinken. In 7 Tagen soll ich wiederkommen.

Das krasse Vor-Ergebnis: bereits 2 Stunden nachdem ich gestern abend die erste Hälfte der ersten Dosis getrunken hatte, waren die Halsschmerzen weg und ich fühlte mich seltsam belebt. Heute fühle ich  mich hundemüde aber von Erkältungssymptomen keine Spur mehr. Was 2 Tage Halstabletten lutschen und Nasendusche nicht geschafft haben, hat die chinesische Medizin fast schon beängstigend schnell geschafft. Ich bin gespannt auf das Ergebnis nach 7 Tagen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen