Sonntag, 7. September 2008

10 Jahre Google

Heute ist der 10. Geburtstag meines Brötchengebers. Glückwunsch!

Ich finde es ja schon krass, wie viel negative Presse in Deutschland diesbezüglich am Start ist. Der deutsche Michel macht sich mal wieder in die Hosen - allerdings ignoriert er dabei, dass sein lieber Staat, die vielen "Payback"-Karten-Supermarkt-Systeme, sein InternetServiceProvider oder sein Kreditkarteninstitut wesentlich mehr über ihn wissen als Google es jemals wissen wird.

Bei Google hat es tatsächlich jeder selbst in der Hand zu entscheiden, wie viel an Information er uns gibt. Wer regelmässig Cache und Cookies löscht wird sogar bei einem Klick auf AdWords-Werbung nicht mehr als Kunde "getrackt" (sehr zu unserem Leidwesen, denn wenn wir dem Kunden sagen können: "so und soviele Klicks führten auch tatsächlich zu Verkäufen", steigt natürlich die Bereitschaft der Kunden, Ihr Budget zu erhöhen).

Aber selbst wenn man seine Cookies nicht täglich löscht, weiss Google immernoch erstaunlich wenig über DICH PERSÖNLICH. Denn eine IP-Adresse verrät nicht wirklich viel, v.a. da wir kein ISP sind, also IP-Adresse und Benutzernamen gar nicht zusammen führen können.

Anders ist dies natürlich, wenn man sich mit einem Google-Account anmeldet und z.b. die coolen Startseiten von iGoogle nutzt - dann bringen wir immerhin die IP-Adresse mit einem bestimmten Usernamen zusammen. Wer dann aber tatsächlich dahinter steckt, ist wiederum eine andere Geschichte.

Ich denke mir beim Lesen all der negativen Berichte über Google immer: "Viel Lärm um fast nichts"

Vor allem wenn ich an die Pannen und Pleiten und an die Datengier der staatlichen Organe in Deutschland denke. Warum feuern die Zeitungen nicht eine Breitsalve nach der andern auf die GEZ oder Schäuble ab? Dürfen sie nicht? Gibt es etwa eine Art "Zensur hinter verschlossenen Türen"? Oder ist es einfach nur bequemer, gegen eine unheimlich erfolgreiche Firma aus Amerika zu geifern?

Ich denke, der typisch deutsche (und abscheuliche) Anti-Amerikanismus ist auch ein Stück weit Grund dafür.

Seit ich bei Google arbeite lerne ich wesentlich mehr Amerikaner kennen als je zuvor in meinem Leben, und ich muss sagen, ich habe selten zuvor ein selbstkritischeres und Bush-feindlicheres Volk getroffen. Mag sein dass US-Googler nunmal eher aus dem demokratischen Lager kommen, dennoch zeigt es mir, dass die doitsche Sicht auf die USA sehr verkürzt ist, sie kehrt alle über einen Kamm.

Achja so finde ich auch den Bogen zurück zum Thema dieses Threads wieder:

Eric Schmidt hat am Donnerstag mit einem ironischen Lächeln gemeint, wir Europäer seien clever genug um nicht Milliarden Doller in Wahlkämpfe zu investieren. Und würden dennoch die besseren Politiker haben - irgendwas sei also ziemlich seltsam am politischen System in den USA. Imperialistisches Gehabe sieht anders aus.

Um mal all der negativen Presse etwas entgegenzuwirken hier ein Beispiel, wie ein Stamm von Amazonas-Indianern (die Surui), welcher vor 25 Jahren noch nicht einmal "entdeckt" war, mit Hilfe von Google Earth sein Stammesgebiet gegen illegale Holzfäller verteidigt:

http://www.mirror.co.uk/news/top-stories/2008/06/21/amazon-tribe-using-google-earth-to-battle-illegal-loggers-89520-20615602/







 

Oder Sir David Attenborough, der mit Google Earth als Tool bedrohte Teile der Natur auf unserem Planeten effektiver schützen kann:





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